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Helen Oa

Prayerwalks in Port Moresby

Sie hat die Prayerwalks in Port Moresby eingeführt. Spaziergänge durch Armenviertel, bei denen die Teilnehmenden beten. „Wir bringen Jesus zu den Menschen und warten nicht, bis sie in die Kirche kommen“, sagt Helen Oa. Die 48-Jährige leitet ehrenamtlich das Divine Mercy Apostolate in Papua-Neuguinea »

Eigentlich arbeitet Oa bei der Katholischen Bischofskonferenz von Papua-Neuguinea und den Salomonen im Bereich Personalwesen. Doch in ihrer Freizeit organisiert sie Prayerwalks in Problemvierteln der Hauptstadt Port Moresby. Gewalt, Bandenkriminalität, Drogen und Prostitution gehören für viele Menschen hier zum Alltag. „Raskols“ machen den Menschen das Leben schwer. So nennt man in Papua-Neuguinea die gefürchteten kriminellen Gangs, die versuchen besonders junge Menschen an sich zu binden. 

Kontakt zu Jugendlichen

Die Gebetsspaziergänge werden von Mitgliedern einer Pfarrei vorbereitet. Während des Spaziergangs, der auch schon einmal neun Stunden dauern kann, nehmen die Jugendlichen Kontakt zu Passanten auf. Sie beten zusammen mit den Menschen. Das motiviert viele, über ihre Probleme und Ängste zu sprechen. Dem Gebet folgt oft auch soziales Engagement in Kooperation mit einer Pfarrei. Teilnehmende Jugendliche erfahren sich so selbst in einer völlig neuen Rolle. „Sie haben das Potenzial, in der Gemeinschaft etwas zu bewirken", erklärt Helen Oa. 

 

Wir bringen Jesus zu den Menschen und warten nicht,
bis sie in die Kirche kommen.

- Helen Oa

Das „Divine Mercy Ministry“, die „Bewegung von der göttlichen Barmherzigkeit“, gibt es in verschiedenen Bistümern weltweit. Innerhalb von Papua-Neuguinea wächst sie, erzählt Oa. Neben den Prayerwalks in Problemvierteln organisiert Divine Mercy Ministry auch „Adoptiert einen Jugendlichen“-Programme, in denen sich Erwachsene um Jugendliche kümmern, die Hilfe brauchen, weil sie auf der Straße leben. 

Mutmacherin 

Helen Oa stammt selbst aus einer Siedlung in Port Moresby mit viel Kriminalität. Sie kennt die Situation der Menschen dort genau und weiß, wie schwer der Alltag besonders für Frauen ist. Viele haben Gewalt erfahren, trauen sich aber nicht darüber zu sprechen. Helen Oa ermutigt sie, nicht länger zu schweigen. Heute ist Helen Oa Vorbild für viele Frauen in ganz Papua-Neuguinea.

Bettina Tiburzy

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