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Helen Hakena

Stimme der Frauen 

Wenn sie spricht, hören alle zu. Denn sie traut sich, was viele Frauen nicht wagen. Offen ihre Meinung auszusprechen und ihre Rechte einzufordern. Helen Hakena ist in ganz Papua-Neuguinea » bekannt. Während des Bürgerkrieges in der Region Bougainville spielte sie eine entscheidende Rolle als Friedensstifterin. Besonders setzt sie sich für die Rechte von Frauen und Mädchen ein. „Ich will nicht, dass eine andere Frau oder ein anderes Mädchen so leidet, wie ich und andere Frauen gelitten haben“, sagt die 67-Jährige. 

Bürgerkrieg in Bougainville

Als der Bürgerkrieg begann, war Hakena Lehrerin in einer Grundschule. „Unser Haus war das erste, das auf der Insel Buka brannte. Mein Dorf wurde am nächsten Tag niedergebrannt“, erzählt sie. Sie war im siebten Monat schwanger. Zusammen mit zwei anderen Frauen fand sie Zuflucht in einem leerstehenden Gebäude. „Auf dem nackten Boden, ohne Licht und Strom, brachte ich am 28. Mai 1990 meinen Sohn Max zur Welt“, berichtet Hakena. „Es war eine Frühgeburt. Auch Maria und Rena haben an diesem Tag dort entbunden. Sie überlebten nicht.“ 

 

Ich will nicht, dass eine andere Frau oder ein anderes Mädchen so leidet, 

wie ich und andere Frauen gelitten haben.

- Helen Hakena

Danach beschloss Hakena zusammen mit Frauen aus ihrer ehemaligen Schule eine Organisation zu gründen mit dem Ziel, Frieden und Sicherheit für Frauen und Kinder zu schaffen. Sie nannten sie die „Leitana Nehan Women‘s Development Agency (LNWDA)“.

Heute ist sie die Präsidentin der katholischen Frauengemeinschaft von Bougainville. Mit LNWDA organisiert sie Treffen für die Frauen in den verschiedenen Gemeinden. Sie sprechen über geschlechterspezifische Gewalt, über Alkohol und die Auswirkungen von Drogen. Und sie begleiten Frauen auch immer wieder vor Gericht, um Täter zur Verantwortung zu ziehen. 

Klimagerechtigkeit

Für rund 200 Frauen führt sie mit Unterstützung von missio ein Frauen-Empowerment-Programm », das die Teilnehmerinnen stark macht für Führungsaufgaben in ihren Heimatgemeinschaften. „Noch immer sind ungelöste Probleme und Verletzungen aus dem Bürgerkrieg zentrale Bestandteile unserer Arbeit“, sagt Hakena. „Doch heute wenden wir uns auch einem anderen Problem zu: den Folgen des Klimawandels“. Bei der Klimakonferenz in Dubai 2023 forderte Helen Hakena mehr Klimagerechtigkeit und Respekt für die Menschenrechte.

Bettina Tiburzy

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