missio - glauben.leben.geben

Sr. Veronika Cibaric

Voneinander Lernen

Weiter weg von zuhause hätte Sr. Veronika Cibaric ihre Berufung kaum führen können. Seit fünf Jahren arbeitet die aus Kroatien stammende Ordensfrau auf den Salomonen. Der Inselstaat liegt nordöstlich von Australien und besteht aus sechs großen und vielen hundert kleinen Inseln. Auf Malaita, der bevölkerungsreichsten Insel der Salomonen, engagiert sich ihre Ordensgemeinschaft besonders in der Gesundheitsfürsorge und im Bildungsbereich

Eine schwierige Aufgabe, denn einige Dörfer sind kaum zu erreichen. Selbst wenn es Straßen gibt, sind sie oft in schlechtem Zustand. Heftige Regenfälle verursachen immer wieder Erdrutsche. „Dies beeinträchtigt unsere seelsorgerische Arbeit“, berichtet Sr. Veronika. „Es erschwert auch den Transport von Patienten. Wir benutzen ein Motorboot, um zu den Dorfgemeinschaften zu gelangen.“

Einsatz für Frauen und Mädchen

Zusammen mit ihren vier kroatischen Mitschwestern setzt sich Sr. Veronica besonders für Frauen und Mädchen ein. Denn die haben es auf den Salomonen besonders schwer. „Viele Frauen und Mädchen haben nicht die Möglichkeit, zur Schule zu gehen“, berichtet Sr. Veronika. „Sie sind Analphabeten und dazu bestimmt, ihre Familien zu unterstützen und durch Arbeit in ihren Gärten zu ernähren. Viele werden Opfer von häuslicher Gewalt. Es gibt Fälle von Müttersterblichkeit bei Geburten in abgelegenen Orten, weil es keine Transportmöglichkeiten gibt.“ 

 

Ich versuche, den Menschen, die Hilfe brauchen, etwas zu geben. 

Und obwohl sie arm sind, erhalte ich viel von ihnen zurück.

Sr. Veronika Cibaric

In ihrem Bildungszentrum „St. Louise de Marillac“ in Buma bieten die Ordensfrauen von den „Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul“ Kurse für Mädchen und alleinerziehende Mütter aus den umliegenden Dörfern an, die sich keine Schule leisten können. Zum Angebot gehören Näh- und Alphabetisierungskurse genauso wie Katechismusunterricht und Exerzitien. An einer Grundschule unterrichtet Sr. Veronika Englisch und arbeitet in der Jugendpastoral.

„Ich versuche, den Menschen, die Hilfe brauchen, etwas zu geben. Und obwohl sie arm sind, erhalte ich viel von ihnen zurück. Auf eine spirituelle Weise sind sie reich, auch wenn sie sich selbst darüber manchmal nicht bewusst sind. Im Kontakt mit ihnen lerne ich eine Menge über Gott und über mich selbst“, erklärt die 34-Jährige.

Bettina Tiburzy

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