Sie gehören zu den Sklaven des 21. Jahrhunderts: Kinder, Frauen und Männer schürfen in Madagaskar unter katastrophalen Bedingungen Mica, ein Mineral, das Autos und Lippenstifte glänzen lässt. 20.000 Menschen schuften in Madagaskar, um den begehrten Glimmer für westliche Produkte zu schürfen. Etwa die Hälfte sind Kinder.
Madagaskar ist geprägt von großer Armut. Von den rund 30 Millionen Einwohnern hat jeder zweite keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, acht von zehn Menschen leiden an Hunger, jeder Vierte ist Analphabet. Die Gemeinde Morarano ist ein vertrockneter Flecken Erde, eine Mondlandschaft aus Stein, Geröll und Kratern, die rund 300 verzweifelte Menschen angelockt hat. Durch die verheerendste Dürre seit vier Jahrzehnten sind in der Gegend die Ernten ausgefallen. Viele Familien haben deshalb nach anderen Möglichkeiten zu überleben gesucht – zum Beispiel in den Mica-Minen.
Tagsüber klettern die Frauen und Männer in die Erdlöcher, völlig ungesichert, um nach Mica zu suchen. Die Kinder sortieren etwa die Stücke des Glitzerminerals. Die meisten Familien wohnen in der Nähe der Minen, oftmals in ärmlichen Hütten aus Stroh und Ästen.
Madagaskar exportiert pro Jahr rund 50.000 Tonnen Mica. 5 Cent pro Kilo erhält ein Minenarbeiter für Mica. Dieselbe Menge verarbeiteten Materials aus China kostet in Deutschland 12 Euro. Vom Reichtum kommt bei den Minenarbeitern nichts an.
Unser Projektpartner vor Ort verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um die Familien langfristig vor der Ausbeutung in den Mica-Minen zu schützen. Es verfolgt mehrere Ziele:
Um dies gewährleisten zu können, werden durch das Projekt beispielsweise Schulmaterialien, Lehrergehälter, Ausbildungen in verbesserten landwirtschaftlichen Techniken sowie Alphabetisierungskurse und Nahrungsmittelhilfe während der Dürrezeit (Juli bis Dezember) finanziert.
Ihre Spende hilft den Menschen, aus der Ausbeutung in den Mica-Minen zu entkommen. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.