Über zehn Millionen Mädchen und Jungen zwischen 5 und 14 Jahren müssen in Indien arbeiten. Besonders hart ist die Kindheit in den Kohlefeldern von Jharia, wo seit über 100 Jahren ein Feuer unter der Erde brennt. In dem großen Tagebau-Gebiet haben sich notleidende Familien angesiedelt, obwohl es hier lebensgefährlich ist. Viele Familien sind auf den Verkauf der Kohle angewiesen. Wenn Vater und Mutter wegen der Gesundheit nicht mehr arbeiten können, müssen die Kinder ran.
Schon die Kleinsten sammeln die Kohlesteine, die sie in den offenen Minen finden. Ein Teil der Kohle verkaufen sie, den Rest brauchen sie zum Feuermachen. 50 Cent bis drei Euro verdienen die Kinder damit an einem harten Arbeitstag. Das ist mehr als ein Tagelöhner normalerweise verdient. Geschätzt 30.000 Menschen graben deshalb in den Kohleminen von Jharia.
Die Kohle ist für die Menschen hier Segen und Fluch zugleich: Sie gibt ihnen Arbeit, aber die ist voll tödlicher Risiken. Die Arbeit ist illegal, gefährlich und sie zerstört die Gesundheit. Die Kinder atmen den giftigen Rauch ein, schleppen kiloschwere Körbe mit Kohle und verletzen sich oft, wenn sie Kohle hacken. Tagsüber haben sie keine Zeit zum Spielen, die Schule haben sie nie gesehen. "Eine vollwertige, nahrhafte Mahlzeit bekommen die Kinder selten", weiß Schwester Nivedita Bernadetta vom Orden der Schwestern vom Heiligen Herzen (SSH). Sie kümmert sich mit ihren Mitschwestern - ausgebildete Sozialarbeiterinnen, Lehrerinnen und Krankenschwestern - um die Kinder. Doch ihr fehlen die finanziellen Mittel. Deshalb hat sie sich an missio gewandt und um Hilfe gebeten.
„Die Kinder sollen Lesen und Schreiben lernen, anstatt Kohle zu schleppen“, sagt missio-Projektpartnerin Schwester Nivedita. Sie möchte ein Tages- und Bildungszentrum aufbauen. Doch es fehlt an Geld.
100 Kinder unter 14 Jahren sollen in dem Projekt eine 18-monatige Ausbildung erhalten, um anschließend eine staatliche Regelschule besuchen zu können.
Neben Büchern und weiterem Schulmaterial erhalten sie deshalb auch eine Schuluniform, um am Regelunterricht teilnehmen zu können. Auch eine vollwertige Mahlzeit zu Mittag bekommen die Kinder im Zentrum.
Sie möchten weitere Informationen zu diesem Projekt? Kathrin Pontzen und ihre Kolleginnen vom Fachbereich Projektvermittlung sind gerne für Sie da. Schreiben Sie uns eine E-Mail oder rufen Sie uns gerne an.
Alle unsere Projekte werden von einheimischen kirchlichen Partnern organisiert. Dabei legen wir besonderen Wert auf eine solide Planung und einen gewissenhaften Umgang mit Fördermitteln.
Sollte das von Ihnen ausgesuchte Projekt bereits voll finanziert sein, werden wir Ihre Spende für das Folgeprojekt oder ein ähnliches Projekt verwenden.