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Nayiri Arslanian

Kämpferin gegen den Menschenhandel 

Es mache sie traurig, wenn sie sehe, wie Mädchen im Teenageralter an Ampeln auf der Straße der Prostitution nachgehen, erzählt Nayiri Arslanian. Menschenhandel ist im Libanon ein weit verbreitetes Problem. Durch die katastrophale wirtschaftliche Lage im Land, hat sich die Lage weiter verschlechtert. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung ist heute von Armut betroffen. Frauen und Mädchen leiden besonders darunter. Oft werden sie zu Opfern sexueller Ausbeutung. Immer wieder werden auch Mädchen im Kindesalter verheiratet. Vor allem unter syrischen Flüchtlingen ist die Zahl hoch.

Nayiri Arslanian ist Sozialarbeiterin, arbeitet in Frauen- und Mädchenschutzhäusern und ist Ansprechpartnerin für den Libanon und Syrien der "Our Lady of Charity of Good Shepherd Sisters". Außerdem arbeitet sie als Feldkoordinatorin und Supervisorin für „Talitha Kum“ im Libanon. So heißt das internationale Netzwerk von Ordensfrauen gegen Menschenhandel. „Meine spezielle Aufgabe ist die Bekämpfung des Menschenhandels und der Schutz von Frauen und Mädchen“, erzählt die 39-Jährige. Keine leichte Aufgabe in einem Land, das wirtschaftlich und politisch am Abgrund steht und in dem immer mehr Menschen darüber nachdenken, es zu verlassen. Doch Nayiri Arslanian will nicht aufgeben.

Was ich tue, ist eine Mission und eine Passion.

Nayiri Arslanian 

„Wenn ich eine Frau dabei unterstütze, ihr Leben zum Besseren zu wenden, wenn ich ein Mädchen beschütze und sie dabei unterstütze, sich selbst wertzuschätzen und sie zu motivieren, ihre Ausbildung fortzusetzen, dann reicht es mir, jeden Tag mit Hoffnung erfüllt zu sein“, erklärt sie. „Es reicht, wenn ich mich mit Liebe für die Würde anderer einsetze.“ Für ihren Einsatz ist Nayiri Arslanian im Jahr 2022 mit dem Bob-Pierce-Preis ausgezeichnet worden. Dieser Preis wird alle drei Jahre an eine verdiente Person in Anerkennung ihrer herausragenden Beiträge zum humanitären Dienst in Verbindung mit dem christlichen Zeugnis im ganzheitlichen Dienst verliehen. „Das hat mich glücklich gemacht. Genauso wie viele positive Veränderungen im Leben der Menschen, mit denen und für die ich arbeite“, sagt sie. 

Bettina Tiburzy

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