Nach mehr als zehn Jahren und über 135.000 Besucherinnen und Besuchern haben wir das Projekt „missio-Truck - Menschen auf der Flucht” durch das Thema „Eine Welt. Keine Sklaverei.” abgelöst und in den Fokus unserer Bildungsarbeit gesetzt.
Der neue missio-Truck bietet gemeinsam mit der virtuellen Begleitfigur „Chris” einen 25-minütigen Rundgang durch fünf thematisch gestaltete multimediale Räume. In Gruppen von drei Personen erkunden sie interaktiv die Facetten der modernen Sklaverei in verschiedenen Kontexten wie Teeplantagen in Indien, Fleischfabriken in Deutschland und der Ausbeutung auf Kreuzfahrtschiffen. So wird klar, was moderne Sklaverei mit uns in Deutschland zu tun hat. Passend dazu bieten wir eine 90-minütige Unterrichtsreihe an. Finden Sie auf dieser Seite mehr über den missio-Truck heraus.
Nähere Informationen zur Truck-Buchung finden Sie hier.
Für Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigungen ist der Truck barrierearm gestaltet. Zu allen Hör- und Videostationen gibt es Untertitel in einfacher Sprache und Audiodeskriptionen. Außerdem können die Untertitel in einfacher Sprache in ausgedruckter Form (als Transkript) ausgeliehen werden. Gerne können Sie Rollatoren oder eine andere Gehhilfe mit in die Ausstellung nehmen. Unsere Truckbegleiter unterstützen Sie vor Ort.
Wir suchen engagierte Honorarkräfte für den missio-Truck. Setze dich gemeinsam mit uns für eine gerechtere Welt ein und unterstütze unsere Mission gegen Menschenhandel und Ausbeutung.
Wenn du leidenschaftlich daran interessiert bist, Bewusstsein zu schaffen und Wandel zu bewirken, dann komm zur Schulung!
Gemeinsam können wir einen Unterschied machen!
Wann? Vom 6. bis zum 8. Dezember.
Wo? Im Marcel-Callo Haus in Heilbad Heiligenstadt.
Mehr Information auf dem Bild →
und bei Alexandra Götzenich
Der missio-Truck macht nicht nur den dramatischen Lebensalltag von Menschen, die heute in sklavenähnlichen Verhältnissen leben, erfahrbar und sensibilisiert so Besucherinnen und Besucher für das Thema. Er zeigt zugleich auch Wege auf, wie jeder einzelne von uns einen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten kann. Für Menschen mit Beeinträchtigungen ist der Truck barrierearm gestaltet.
Sie haben den Truck verpasst? Sie konnten ihn bei einer Veranstaltung nicht besuchen? Sie wollen die Texte nachlesen oder die Filme noch einmal sehen?
Kein Problem, wir haben einen digitalen Truckrundgang für Sie vorbereitet. In aller Ruhe können Sie auf Ihrem Handy, Tablet oder PC die Räume und Inhalte des missio-Trucks „Eine Welt. Keine Sklaverei.“ erkunden.
Im Fenster unten können Sie den Truckrundgang als Ganzes ansehen oder Sie wählen einzelne Räume aus.
Sri arbeitet den ganzen Tag ohne Pause auf einer Teeplantage in Indien. Dies tut sie bei Temperaturen von bis zu 38 Grad oder starkem Regen. Tee wird in Handarbeit geerntet und ist eine harte körperliche Arbeit, die fast ausschließlich von Frauen erledigt wird. Dennoch reicht der Lohn von 2,50 € kaum zum Überleben. Zudem ist die Arbeit gesundheitsgefährdend. Die Teesträucher müssen regelmäßig mit Pestiziden oder Dünger bearbeitet werden. Damit kommen die Frauen dann in Kontakt. Sri kennt viele Frauen, die davon allergische Reaktionen bekommen haben.
Marcos verbrachte neun Monate auf einem Kreuzfahrtschiff, wo er ununterbrochen im Gastronomiebereich arbeitete, ohne einen einzigen freien Tag zu haben. Während für die Gäste All-Inclusive auch "All-you-can-eat" heißt, bedeutete dies für Marcos ein konstantes Tragen von Tellern, was seine Handgelenke stark belastete. Nach drei Monaten begannen die Schmerzen so stark zu werden, dass er die Arbeit kaum noch aushielt. Doch sich bei seinem Vorgesetzten zu beschweren, war keine Option, da dies wahrscheinlich zu seiner Entlassung geführt hätte. Also harrte er aus. Nachdem er das Kreuzfahrtschiff verlassen hatte, diagnostizierte ihm ein Arzt eine Nervenschädigung im Handgelenk. Zu diesem Zeitpunkt war eine Operation bereits nicht mehr möglich und Marcos bleibt nun gezwungen, mit den anhaltenden Schmerzen zu leben.
Auf einer Obstplantage in Europa arbeitet Abit. Die schweren Orangenkisten sind seine ständigen Begleiter, während er sich zwischen den Reihen der Obstbäume bewegt. Jeder Schritt ist sorgfältig abgewogen, denn er darf keine Orange verlieren oder übersehen, da ihm sonst ein Teil seines hart verdienten Lohns abgezogen wird. Die Last auf seinen Schultern ist nicht nur physisch, sondern auch emotional, denn jeder Cent, den er verdient, geht an seine Familie im Sudan. Der Gedanke an seine Familie gibt ihm jeden Tag neue Kraft.
Sie haben Fragen zum missio-Truck oder möchten sich über unsere Angebote und Materialien informieren?
Gerne sind Alexandra Götzenich und Meinrad Rupieper für Sie da.