missio - glauben.leben.geben

Menschenrechte sind ein zentrales Thema für die Kirche und gehören ins Herz eines katholischen Hilfswerks wie missio. „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren,” formuliert die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. In vielen Ländern aber werden diese Rechte mit Füßen getreten. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt den Entrechteten, den Armen und Schwachen dieser Welt. Wir setzen uns für die Wahrung der Menschenwürde ein, für die Gleichbehandlung aller Menschen, für den gleichen Zugang zu Bildung, für Religionsfreiheit.

Um über die Lage der Menschenrechte in unseren Partnerländern zu informieren, publizieren wir in der Reihe „Menschenrechte” Länderstudien, thematische Studien sowie die Ergebnisse von Fachtagungen. Das Anliegen unseres Teams Menschenrechte und Religionsfreiheit ist es, die Kenntnis über die Menschenrechtssituation in den Ländern Afrikas, Asiens und Ozeaniens zu fördern.

Zwei Kinder mit kurzen Haaren schauen traurig durch die Stäbe einer Gefängnistür. Im Hintergrund sind weitere Kinder und Jugendliche zu sehen, die besorgt auf sie blicken. Die Umgebung wirkt düster und eingeschränkt, was die bedrückende Situation unterstreicht.
Kinder im Gefängnis auf den Philippinen

Aktuell | Studie Nr. 80: „Zur Situation von Frauen in Pakistan: Zwangsehen und Zwangskonversionen im Fokus”

Das Bild zeigt das Cover eines Dokuments zu Menschenrechten. Der Hintergrund ist in verschiedenen Türkistönen gehalten. Im oberen linken Bereich befindet sich die Zahl "80". Rechts davon steht das Wort "Menschenrechte". Darunter folgt der Name des Autors: Madiha Shah. Der Haupttitel lautet: "Zur Situation von Frauen in Pakistan. Zwangsehen und Zwangskonversionen im Fokus". Links vom Titel sind neun quadratische Felder angeordnet, die jeweils Ausschnitte von Augenpartien verschiedener Personen zeigen. Im unteren Bereich befindet sich das Logo von "missio" mit dem Slogan "glauben.leben.geben.". Das Cover vermittelt einen informativen und thematisch relevanten Eindruck.

Vor ein paar Monaten erreichten uns erschütternde Nachrichten aus dem Distrikt Faisalabad in Pakistan: Die angebliche Verunglimpfung des Koran durch zwei christliche Brüder, den 28-jährigen Rocky Masih und den 26-jährigen Raja Masih, hatte in den frühen Morgenstunden des 16. August 2023 gewalttätige Übergriffe auf die christliche Gemeinschaft in Jaranwala ausgelöst. Zahlreiche Häuser und Kirchen wurden von einem marodierenden Mob geplündert und niedergebrannt. In einer Eilaktion formulierten wir einen Aufruf an den pakistanischen Innenminister » mit der Forderung, dass die Regierung christliche Gemeinden schützt, die Täter der Angriffe zur Rechenschaft zieht und den beiden aufgrund der Blasphemievorwürfe in Haft sitzenden Brüdern ein faires Gerichtsverfahren sichert.

In einer weiteren missio-Kampagne haben wir uns ein gutes Jahr lang intensiv dem Thema Zwangskonversion und Zwangsehe in Pakistan gewidmet. Mädchen und junge Frauen religiöser Minderheiten – darunter viele Christinnen – geraten in die Hände skrupelloser Verbrecher. Sie werden aus ihren Familien entführt, vergewaltigt, unter Zwang konvertiert und an meist deutlich ältere muslimische Männer verheiratet. Angesichts dieser Situation unterstützt missio ein Weiterbildungsprogramm der Caritas Pakistan in der Diözese Faisalabad, das sich explizit an Mädchen und junge Frauen aus dem ländlichen Raum richtet. Denn unsere pakistanischen Partnerinnen und Partner betonen die zentrale Rolle von Bildung: Wenn Mädchen und Frauen ihre Rechte nicht kennen und unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen leben, laufen sie in besonderer Weise Gefahr, sexuelle Gewalt zu erleiden.

Die Lage der Religionsfreiheit in Pakistan, so zeigen diese beiden Themen, ist weiterhin sehr angespannt. Frauen religiöser Minderheiten sind einer doppelten Diskriminierung ausgesetzt. Sie werden nicht nur wegen ihrer Religionszugehörigkeit, sondern auch wegen ihres Geschlechts in der Gesellschaft massiv benachteiligt und erleben vielfach Gewalt.

Mit der vorliegenden Studie der pakistanischen Sozialanthropologin Madiha Shah legt missio zum Abschluss der Kampagne „Stoppt Zwangsehe!” den Fokus auf die Situation von Frauen in Pakistan. Gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern werden wir auch in Zukunft die Lage der Menschenrechte im Land aufmerksam beobachten und nach Wegen suchen, um Dialog und Frieden zu fördern und insbesondere Frauen und Mädchen zu stärken.

Bibliographische Angaben

Sha, Madiha, Zur Situation von Frauen in Pakistan: Zwangsehen und Zwangskonversionen im Fokus,
hrsg. vom Internationalen Katholischen Missionswerk missio e.V., Menschenrechte 80, Aachen 2023.
ISSN 1618-6222

Studie Nr. 79: „Religion und Gewalt: Fallstudie Demokratische Republik Kongo”

Das Bild zeigt das Cover eines Dokuments über Menschenrechte. Im oberen linken Bereich befindet sich die Zahl "79". Rechts davon steht das Wort "Menschenrechte". Darunter folgt der Name des Autors: Josée Ngalula. Der Haupttitel lautet: "Religion und Gewalt: Fallstudie Demokratische Republik Kongo". Links vom Titel sind quadratische Felder angeordnet, die jeweils Ausschnitte von Augenpartien verschiedener Personen zeigen. Unterhalb der Augen-Collage sind religiöse Symbole wie ein Davidstern, ein Halbmond mit Stern und ein Kreuz abgebildet, die auf eine Wand mit abgenutzter Textur gezeichnet sind. Die Wand hat auch mehrere Löcher. Im unteren Bereich befindet sich das Logo von "missio" mit dem Slogan "glauben.leben.geben.". Das Cover vermittelt einen ernsten und thematisch relevanten Eindruck. Die Kombination aus Augen, religiösen Symbolen und Wandstruktur deutet auf ein komplexes Thema hin.
Religion und Gewalt: Fallstudie Demokratische Republik Kongo

Gemessen an Bodenschätzen wie Gold, Diamanten, Kupfer, Zinn, Kobalt und Coltan gehört die Demokratische Republik Kongo zu den reichsten Ländern Afrikas. Dennoch leben weite Teile der gut 90 Millionen Menschen zählenden Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Das riesige Land leidet seit Jahrzehnten unter politischen und wirtschaftlichen Kriegen und Konflikten, bei denen die Interessen der Nachbarländer wie Ruanda und Uganda, aber auch geostrategische Interessen internationaler Akteure wie China, den USA und Russland eine verhängnisvolle Rolle spielen.

Im an wertvollen Mineralien besonders reichen Osten des Landes toben von westlichen Medien nur selten wahrgenommene Kriege. Mehr als 40 verschiedene kriminelle Gruppen – sogenannte Rebellengruppen – kämpfen um Zugriff auf die Bodenschätze, mit denen sie ihren Einfluss erweitern und ihre Gewalttaten auf Kosten der Zivilbevölkerung finanzieren. Insbesondere Frauen sind häufig unvorstellbaren Gräueltaten ausgesetzt.

Welche Rolle spielt die Religion in diesen Szenarien? Die vorliegende Studie, die im Rahmen des von missio aufgelegten Forschungsprojekts zu „Religion und Gewalt“ » in Afrika durchgeführt wurde, geht anhand von mehr als 3.000 Interviews mit engagierten Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen der Frage nach, wie sie das Verhältnis von Religion und Gewalt bewerten. Dabei geht es um ihr Verständnis von Religion, aber auch um die Frage, wie sie bestimmte biblische Texte interpretieren, die in einem direkten Zusammenhang mit Gewaltausübung stehen.

Die Studie ist im Rahmen des missio-Forschungsprojekts „Religion und Gewalt“ entstanden und wurde vom „Observatoire sur les violences et intégrismes religieux en RD Congo“ (OVIRCO) unter der Leitung von Frau Professorin Dr. Josée Ngalula durchgeführt. OVIRCO ist eine an die katholische Universität des Kongo in Kinshasa angegliederte Forschungseinrichtung der Kongolesischen Bischofskonferenz.

Bibliographische Angaben

Ngalula, Josée: Religion und Gewalt: Fallstudie Demokratische Republik Kongo
hrsg. vom Internationalen Katholischen Missionswerk missio e.V., Menschenrechte 79, Aachen 2022.
ISSN 1618-6222
Aus dem Französischen übersetzt von Denise Hänle.

Das interessiert Sie auch:

Menschenrechtsstudien

Alle Menschenrechts- studien in unserem Online-Shop

Alle Menschenrechts- studien in unserem Online-Shop

Mehr lesen
Länderberichte Religionsfreiheit

Länderberichte Religionsfreiheit

Länderberichte Religionsfreiheit

Mehr lesen
Das Bild zeigt ein Logo des "RELIGIOUS FREEDOM NETWORK" auf einem weißen Hintergrund. Links neben dem Text befindet sich ein grafisches Element, das aus einem Geflecht abgerundeter Rechtecke in den Farben Rot und Blau besteht. Die Rechtecke sind in einem sich überlappenden Muster angeordnet, das einen gewebten oder geflochtenen Effekt erzeugt. Rechts von dieser Grafik steht der Text "RELIGIOUS FREEDOM NETWORK" in rot. Darunter befindet sich das Wort "missio" in grauer Schrift, gefolgt von einem grob gezeichneten Kreuzsymbol. Das Design ist einfach und sauber, mit einer klaren Botschaft.

Netzwerk Religionsfreiheit

Netzwerk Religionsfreiheit

Mehr lesen
Das Bild zeigt eine Gruppe von elf Männern, die um mehrere quadratische Tische sitzen, die zu einem größeren Tisch zusammengefügt wurden. Die Tische sind mit hellen, cremefarbenen Tischdecken bedeckt. Auf dem Tisch stehen Wasserflaschen, Gläser, Namensschilder und ein kleines Blumenarrangement in einer Vase. Die Männer tragen verschiedene Arten von Kleidung, von Hemden mit kurzen Ärmeln bis zu formelleren Hemden mit langen Ärmeln. Einer der Männer tippt auf einem Laptop. Im Hintergrund sind ein Schrank, ein Fenster und Stühle zu sehen. Ein weiterer Mann steht im Hintergrund. Der Raum ist hell und gut beleuchtet. Die Szene wirkt wie eine Konferenz.

Konferenzen zur Situation der Christen

Konferenzen zur Situation der Christen

Mehr lesen

Sie haben noch Fragen zum Thema „Religionsfreiheit”?

Katja Voges ist derzeit in Elternzeit und nicht erreichbar. Ihre Anfragen nimmt Walburga Hilgers gerne entgegen.

Ihre Ansprechpartnerin

Walburga Hilgers

Assistentin in den Teams „Spiritualität” und „Menschenrechte und Religionsfreiheit“
+49 (0)241 / 75 07 - 285