Bis heute geraten Frauen, Kinder und Männer in Gefahr, Opfer von Hass und Hexenwahn zu werden. So kämpft in Papua-Neuguinea die missio-Projektpartnerin Schwester Lorena gegen diese Gewalt und konnte in den vergangenen Jahren 251 Frauen vor dem Foltertod retten.
missio unterstützt in Ländern wie Ghana, Benin und Papua-Neuguinea Projekte zum Schutz von Frauen, Kindern und Männern und begeht am 10. August den Internationalen Tag gegen Hexenwahn.
Schwester Lorenas Weihnachtsbotschaft über Vertrauen, Hoffnung und Liebe - Wir sprachen mit der engagierten Ordensfrau über das, was sie antreibt und die Kraft der "heilenden Berührung"...
Die missio-Weltkarte zum Thema Hexenwahn dokumentiert Länder, aus denen valide Informationen über Diskriminierung und Gewalt im Zusammenhang mit dem Vorwurf der sogenannten Hexerei vorliegen (Stand: Juli 2024). Quellen und Recherchen: missio Aachen, Prof. Forsyth, Projektpartner in den jeweiligen Ländern, UNHCR (Stand: März 2020), Witchcraft & Human Rights Information Network (WHRIN), Katholische Hochschule (KatHO) Aachen, Medienberichte, Berichte von offiziellen Stellen wie Polizei und Ministerien.
Die Karte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Datenlage zum Thema ist schwierig, zumal viele Fälle von Gewalt im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Hexerei nicht an die Öffentlichkeit geraten, der Wahrheitsgehalt von Berichten schwer verifizierbar ist und Regierungen oft wenig Interesse daran haben, Vorfälle aufzuklären und darüber zu informieren.
Wenn Sie seriöse Hinweise oder Berichte über Gewalt im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Hexerei aus weiteren Ländern haben, kontaktieren Sie uns bitte unter menschenrechte@missio-hilft.de .
Datum
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Veranstaltung | Ort | Uhrzeit | |
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06.01.2025 - 19.12.2025 |
Fotoausstellung zum Thema „Hexenwahn” |
Aachen | Mo. bis Do.: 9:00 bis 17:00 Uhr Fr.: 9:00 bis 16:00 Uhr |
Diese Weltkarte dokumentiert Länder, in denen Frauen, Kinder und Männer in Gefahr sind, als Hexen stigmatisiert, gefoltert und getötet zu werden. Stand: Juli 2024
Eine didaktische Handreichung für Lehrkräfte und Schulklassen zum Thema „Hexenverfolgung“ und zum Besuch der missio-Ausstellung „Hexenwahn in Papua-Neuguinea“.
Gibbs, Philip, Hexenwahn in Papua-Neuguinea: Fallstudie Christina, hrsg. vom Internationalen Katholischen Missionswerk missio e.V. (Menschenrechte 76), Aachen 2020.
Wenn Sie sich weiter über Papua-Neuguinea und das Phänomen des Hexenwahns informieren möchten, laden Sie sich gerne die Menschenrechtsstudie Nr. 73, „Gewalt im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Hexerei in Papua-Neuguinea”, herunter. Darin beschreibt die australische Professorin Miranda Forsyth, wie die Fälle von Hexenverfolgung dort in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen haben.
Vom August 2020 ist die Menschenrechtsstudie Nr. 76, „Hexenwahn in Papua-Neuguinea: Fallstudie Christina”. Diese Fallstudie will dabei helfen, das Phänomen besser zu verstehen, indem sie das Verhalten der verschiedenen beteiligten Akteure analysiert und Perspektiven aufzeigt, wie Veränderungen zum Schutz von unschuldigen Frauen, Männern und Kindern erreicht werden können. Die Dokumentation des Gewaltverbrechens hilft auch dabei, Christinas Fall bei den Vereinten Nationen vorzutragen, die im Frühjahr 2021 im Rahmen ihrer regelmäßigen Staatenprüfungen einen besonderen Fokus auf die Menschenrechtslage in Papua-Neuguinea legen werden.
In der Vergangenheit erreichten missio zunehmend Stimmen von Partnerinnen und Partnern aus der ganzen Welt, die von einer neuen Welle der Menschenrechtsverletzung im 21. Jahrhundert berichteten: Dem sogenannten Hexenwahn. Hierbei werden wehrlose Frauen, Männer und Kinder für gesellschaftliche Probleme verantwortlich gemacht und auf besonders qualvolle Weise bestraft. So fesseln die Täter die Opfer an Pfählen von brennenden Scheiterhaufen und prügeln mit glühenden Eisenstangen sie ein. Oftmals endet diese Tortur tödlich.
Um diesem Verbrechen ein Ende zu setzen, hat sich missio dazu entschlossen, am 10. August 2020 erstmalig den Internationalen Tag gegen Hexenwahn auszurufen. Auf diese Weise setzen wir ein Zeichen im Kampf gegen den menschenverachtenden Aberglauben und leisten zudem wichtige Aufklärungsarbeit.
Lesen Sie dazu auch mehr in der Wikipedia .
Dass sich missio zum Bekanntgeben des Gedenktages für den 10. August entschieden hat, ist kein Zufall: Am 10. August 2012 gelang es Christina, einer jungen Mutter in einem Dorf in Papua-Neuguinea, der Folter der Hexenjäger mit einem raffinierten Trick zu entkommen: Um das Martyrium zu beenden, greift Christina zu einem Stein und simuliert damit eine Hexengeburt. Der mit Lehm und Blut beschmierte Stein zwischen ihren Beinen wird von den Männern für das Böse in ihr gehalten, woraufhin die Folterer von ihr ablassen.
Der Internationale Tag gegen Hexenwahn wurde erstmals am 10. August 2020 begangen.
Laut einem Bericht der Vereinten Nationen tritt der sogenannte Hexenwahn „zu allen Zeiten und über den Globus verteilt” auf und tauche in sowohl christlich, muslimisch als auch in buddhistisch und hinduistisch geprägten Regionen auf. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Hexenverfolgungen der Vergangenheit angehören, finden sie heutzutage in 45 Ländern der Welt, überwiegend Afrika, Südostasien und Lateinamerika statt. In der Demokratischen Republik Kongo sowie anderen afrikanischen Ländern ist das Phänomen des Hexenwahns eng mit dem Glauben an sogenannte Hexenkinder verbunden.
Als die Baldegger Ordensfrau Lorena Jenal 1979 das erste Mal nach Papua-Neuguinea reiste, trugen die Menschen dort noch Röcke aus Gras. Doch als die Moderne Einzug in Papua-Neuguinea erhalten hatte, veränderte sich das Land radikal. Dies überfordert die Menschen bis heute, die sich als Folge dessen an den Hexenglauben klammern. Um dem Hexenwahn endlich ein Ende zu setzen, setzt sich Schwester Lorena nicht nur für die Opfer und ihre Familien ein, sondern leistet wichtige Aufklärungsarbeit. Wenn sie mit den Tätern spricht, so hofft sie inständig, wird der Hexenwahn künftig nur noch ein böses Märchen sein. Gleichzeitig baut sie ein Zentrum für alle Opfer der Hexenjagd, in dem sie medizinisch und emotional versorgt werden können. Für ihre Arbeit wurde Schwester Lorena Jenal 2018 mit dem Weimarer Menschenrechtspreis ausgezeichnet.
In Papua-Neuguinea ist Schwester Lorena nicht nur langjährige missio-Partnerin, sondern auch Glaubenszeugin, die ihren Glauben an Gott mit ihrem aufopferungsvollen Kampf gegen den Hexenwahn auf eine ganz besondere Weise bestätigt.
Gemeinsam mit Schwester Lorena machte missio am Internationalen Tag gegen Hexenwahn auf das Unrecht von Kindern, Frauen und Männern aufmerksam, die als vermeintliche Hexen beschuldigt, verfolgt und in vielen Fällen getötet werden. Berichte über solche Hexenverfolgungen sind heute vor allem aus Afrika, Südostasien und Lateinamerika bekannt. Die Gründe für die Beschuldigungen von Menschen als angebliche Hexen sind vielfältig. Der Glaube an Hexerei spielt dabei eine Rolle. Aber auch Armut, Not, Epidemien, soziale Krisen und mangelnde Bildung gelten in vielen Fällen aus Auslöser.
Schwester Lorena kämpft in Papua-Neuguinea für die Menschenrechte und gegen den Hexenwahn. Sie rettet wehrlose Frauen aus den Fängen der Folterer und bringt sie in ihr Schutzzentrum. Die mutige Missionarin, die mit dem Weimarer Menschenrechtspreis ausgezeichnet wurde, braucht für ihr Projekt dringend finanzielle Hilfe . Nur so kann sie auch morgen den betroffenen Frauen helfen.
Schwester Stan Therese Mumuni engagiert sich in Ghana für verstoßene „Hexenkinder” und gegen den Hexenwahn. Unterstützen Sie sie in ihrem Projekt mit Ihrer Spende!