Die Zahl der Christinnen und Christen im Irak nimmt immer weiter ab. Dabei gibt es das Christentum dort schon seit knapp 2.000 Jahren. Der Irakkrieg von 2003 und der Terror des sogenannten "Islamischen Staats" haben aber dazu geführt, dass viele Christinnen und Christen ihre Heimat verlassen haben.
Besonders deutlich wird dies in der Niniveh-Ebene, einem Zentrum der irakischen Christen. Nur 8.000 Familien sind seit 2014 hierher zurückgekehrt, viele leben noch immer als Flüchtlinge in Kurdistan oder sind ins Ausland emigriert. Die Folge: Das Land, dass die Christen zurückgelassen haben, wird von der Regierung in Bagdad anderen Gruppen zugewiesen. Christinnen und Christen verlieren dadurch ihren Besitz - und die Chance, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Auch andere bedrängte Gruppen wie die Jesiden sind Opfer dieser Praxis.
missio und seine Partner im Irak forderten deshalb einen zehnjährigen Stopp der Neuverteilung von Land in der Niniveh-Ebene. Die Zeit muss dazu genutzt werden, das Katasterwesen im Irak von Grund auf zu modernisieren. Nur so können Eigentumsverhältnisse gerecht geklärt und das christliche Erbe im Irak erhalten werden.
Papst Franziskus war vom 5. bis zum 8. März 2021 zu Gast im Irak und besuchte dabei auch die Niniveh-Ebene. Der Heilige Vater sprach die Sorgen und Nöte der irakischen Christen auf seiner Reise an und setzte sich ebenfalls für die Bewahrung des christlichen Erbes ein. Die Reise des Papstes war ein starkes Symbol der Solidarität mit den Gläubigen dort und rückte ihre Probleme noch einmal stärker in den Fokus.
Da nur ein starker Partner den Christen im Irak dabei helfen kann, ihre Forderungen durchzusetzen, appellierten wir an die Kommissionspräsidentin der Europäischen Union, Ursula von der Leyen, ihre Kontakte zur Regierung in Bagdad zu nutzen und dieses Anliegen dort vorzubringen. Wir riefen die Europäische Union dazu auf, sich mit den orientalischen Christen und anderen Gruppen wie den Jesiden solidarisch zu zeigen.
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Gerne sind Katja Voges und Walburga Hilgers für Sie da.