Die pakistanische Christin Asia Bibi hat in Kanada Asyl gefunden. Dies ist am 9. Mai 2019 bekannt geworden. Darüber freuen wir uns außerordentlich, weil wir seit Jahren die Freilassung Asia Bibis mit unserern Unterstützerinnen und Unterstützern zusammen gefordert hatten.
missio sammelte 2014 für die in Pakistan wegen angeblicher Blasphemie 2010 zum Tode verurteilte Christin Asia Bibi 18.425 Unterschriften. Die Unterzeichnenden appellierten 2014 mit der Petition #freeasiabibi Reißen Sie Mauern ein. Freiheit für Asia Bibi an die Bundesregierung,
missio-Präsident Prälat Klaus Krämer übergab die Unterschriften in Berlin am 2. Dezember 2014 an Christoph Strässer, den damaligen Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung. Dieser überreichte im März 2015 die Unterschriften an die Regierung des pakistanischen Bundesstaates Punjab, aus dem Asia Bibi stammt. Er bat die pakistanischen Politiker darum, sich für die Verurteilte einzusetzen.
Die pakistanische Christin Asia Bibi ist wegen angeblicher Blasphemie in Pakistan 2010 zum Tod verurteilt worden. missio hat 2014 mit einer Unterschriftenaktion die Bundesregierung aufgefordert, sich für die Familienmutter einzusetzen. Der Film zeigt die Übergabe der Petition am 2. Dezember 2014.
Ich vermisse meine Mutter, ihre Liebe, ich vermisse einfach ein normales Familienleben. Ich möchte mich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern von missio bedanken, die für meine Mutter beten und sich für sie einsetzen. Wir brauchen dieses Gebet.
Eishan, Tochter von Asia Bibi, im April 2015 bei einem Treffen mit missio im Kloster Haydau in Morschen
Die Christin Asia Bibi ist 2009 im pakistanischen Bundesstaat Punjab wegen des Vorwurfs der Blasphemie von der Polizei festgenommen und 2010 von einem Bezirksgericht zum Tod verurteilt worden. Seitdem sitzt sie im Gefängnis.
Was war passiert? Asia Bibi hatte bei der Feldarbeit aus einem Brunnen geschöpft. Muslimische Kolleginnen beschuldigten sie, als Christin damit das Wasser unrein gemacht zu haben. In einem anschließenden Disput soll die fünffache Mutter den Propheten Mohammed beleidigt haben.
Spätere Recherchen erhärten den Verdacht, dass dieser Vorwurf für eine private Auseinandersetzung zwischen dem Arbeitgeber von Asia Bibi und ihrer Familie missbraucht wurde. Ihre Familie musste nach dem Urteil gegen Asia Bibi untertauchen. Politiker oder Juristen, die sich für Asia Bibi einsetzen, werden bedroht. Der Gouverneur von Punjab, der die Verurteilte besuchte und sie für unschuldig hielt, wurde 2011 erschossen.
Das pakistanische Strafgesetzbuch sieht für die Verunglimpfung des Propheten Mohammed die Todesstrafe, lebenslange Haft oder Geldstrafen vor.
Das sogenannte Blasphemiegesetz wird im Zuge von Nachbarschaftsfehden, politischen und wirtschaftlichen Auseinandersetzungen oder gegen Minderheiten missbraucht. Der Staat in Pakistan tut sich schwer, diesen Missbrauch einzudämmen. Justiz und Behörden geraten dabei auch unter Druck von islamistischen Fundamentalisten.
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Gerne sind Katja Voges und Walburga Hilgers für Sie da.