Gemeinschaft ist für Paula Kidakwa ein Schlüsselwort. Für die Laienmissionarin sind alle Gläubigen „im Geist des synodalen Prozesses zur Gemeinschaft und zur Teilnahme an der Mission aufgerufen“. Sie selbst folgt mit vollster Überzeugung diesem Ruf, indem sie sich den Yarumal Missionaries Kenya angeschlossen hat. Als engagierte Freiwillige liegen ihr vor allem Projekte mit jungen Menschen am Herzen. Im Moment arbeitet sie in Kibera, einem Slum im Südwesten Nairobis, mit Mädchen aus Samburu County, die in Kenias Hauptstadt eine weiterführende Ausbildung bekommen. Paula Kidakwa fungiert als Mentorin für die jungen Frauen, steht ihnen mit Ratschlägen zur Seite und stellt sicher, dass sie gut versorgt sind. „Wenn man sich die derzeitige Realität ansieht, fehlt es vielen Jugendlichen an Mentoren, Vorbildern und Orientierung,“ stellt die 37-Jährige fest. Sie glaubt, dass sich eine gelungene Pastoral auf junge Menschen konzentrieren und deren Talente fördern solle. Nur dann könne sich die Zukunft der Jugendlichen zum Besseren verändern.
„Der Austausch, die Gemeinschaft, die Liebe und die Sorge füreinander haben eine Schlüsselrolle bei der Stärkung des Glaubens vieler Christen in Nairobi gespielt.“
- Paula Kidakwa
An die jungen Leute erst einmal heranzukommen, ist aber gar nicht so leicht. „Das Leben in einer Großstadt wie Nairobi ist schnelllebig und bietet viele Aktivitäten. Erwachsene scheinen immer einen vollen Terminkalender zu haben, während junge Menschen mit Schule und sozialen Medien beschäftigt sind“, sagt Paula Kidakwa. Demgegenüber erscheine die Kirche weniger interessant. Die Laienmissionarin hat für sich selbst einen Weg gefunden, sich trotz der Verpflichtungen in der Arbeit und im Studium für die Pastoral zu engagieren. Sie arbeitete bereits als Geschäftsstellenleiterin einer Bank, machte ihren Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und befindet sich gerade in ihrem Masterstudium im Fach Entwicklungsstudien. In ihrer Tätigkeit bei den Yarumal Missionaries scheint sie einen Ausgleich gefunden zu haben. Und eine Möglichkeit, ihre Mission umzusetzen, junge Talente zu fördern und damit im christlichen Sinne der Gemeinschaft zu dienen.
- Pia Scheiblhuber
Gast im Monat der Weltmission 2022