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Maryse Saghbini

Hoffnung, trotz allem

Wie können die Menschen im Libanon trotz der sozialen und wirtschaftlichen Krisen hoffnungsvoll sein? Wie kann man ihnen helfen, ihre Situation aus eigener Kraft zu verändern? Das sind zentrale Fragen, die Maryse Saghbini umtreiben. Die 50-jährige Libanesin ist Theologiedozentin und Bibelforscherin an der Universität Saint Joseph in Beirut. Als Missionarin in der melkitischen Diözese Saida im Südlibanon hilft sie bei der biblischen Erwachsenenbildung und begleitet das diözesane Frauenkomitee. Darüber hinaus ist Maryse Saghbini als spirituelle Begleitung in einem Präventions- und Entwicklungszentrum tätig. 

Diese vielfältigen Aufgaben und der direkte Kontakt zu den Menschen führen ihr immer wieder vor Augen, wie groß die pastoralen und sozialen Bedürfnisse im Libanon sind. „Die Menschen sind hilflos und verzweifelt. Die Mittel, um sie über Bildungsangebote zu erreichen, sind aber gering. Viele kompetente Leute, die sich in diesen Bereichen engagieren, haben das Land verlassen”, erzählt sie. Es sei daher eine große Herausforderung, das christliche Engagement im Land zu stärken. Für die meisten ihrer Landsleute seien materielle Nöte drängender: Sie haben tagtäglich damit zu kämpfen, ihr Überleben sicherzustellen, bevor sie sich spirituellen Angeboten widmen könnten. 

Die libanesischen Christinnen und Christen sind „das Salz der Erde”. 

Wort der Hoffnung für mich und für die Christen im Nahen Osten.

- Maryse Saghbini

Trotz der steigenden Armut und der schweren Wirtschaftskrise versucht Maryse Saghbini, den Menschen Mut zu machen. Sie könne es aber nachvollziehen, wenn vor allem Familien auf der Suche nach einer besseren Zukunft das Land verlassen. Der Anteil der Christen nimmt in der libanesischen Bevölkerung stetig ab. Würden weiterhin viele Christen auswandern, könnte das einen Identitätsverlust für die Ursprungsregion des orientalischen Christentums bedeuten, sagt die Bibelforscherin. 

Sie sieht die Christinnen und Christen in der Region als Hoffnungsträger: „Sie sind ‚das »Salz der Erde«. Es geht nicht allein um Quantität, sondern auch um Qualität, und diese Qualität kann Veränderung bewirken.”

Pia Scheiblhuber

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