In 14 Stationen bereiten wir uns auf die Ereignisse in der Karwoche mit der Kreuzigung Jesu vor und forschen dabei nach, wo heute auf der Welt Menschen ein Kreuz zu tragen haben. Wir tauchen in die Ereignisse der Karwoche ein und suchen nach Parallelen in den Herausforderungen, mit denen Menschen weltweit konfrontiert sind. Wir erkunden die Schattenseiten unserer Gesellschaft, wie Krankheit, Ausgrenzung, Gewalt und Missbrauch, und erkennen, dass das Leiden nicht auf vergangene Zeiten beschränkt ist, sondern auch in unserer Gegenwart präsent ist. Durch das Betrachten dieser Realitäten werden wir dazu aufgefordert, Mitgefühl, Solidarität und Nächstenliebe mit denen zu zeigen, die heute ihr Kreuz tragen müssen. Lassen Sie uns gemeinsam innehalten und darüber nachdenken, wie wir Licht in die Dunkelheit bringen können, um Hoffnung und Heilung zu bringen.
Wir wünschen Ihnen eine segensreiche und besinnliche Fastenzeit.
Unschuldig verurteilt: Dieses Schicksal ereilte Jesus am heutigen Karfreitag. Obwohl er kein Verbrechen und nichts Unrechtes getan hatte, verlangte die aufgebrachte Menschenmenge seinen Tod. Unverschuldet in Lebensgefahr geraten heute noch viele Frauen, zum Beispiel in Papua-Neuguinea. Wenn im Dorf ein Unglück geschieht, werden Menschen oft zu Sündenböcken erklärt und als „Hexe“ beschuldigt. Die wütende Dorfgemeinschaft versammelt sich dann, bindet die Frauen mit ausgestreckten Armen und Beinen auf dem Dorfplatz fest und foltert sie mit glühenden Eisen. Sie erleiden also ein ähnliches Martyrium wie Jesus. Und einige von ihnen überleben diese Tortur auch nicht. Schwester Lorena Jenal macht sich für diese Frauen stark und versucht, sie vor diesem Schicksal der Hexenverfolgung zu bewahren.
11 Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es. 12 Als aber die Hohepriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort. 13 Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen? 14 Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, sodass der Statthalter sehr verwundert war. 15 Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den das Volk verlangte. 16 Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Jesus Barabbas im Gefängnis. 17 Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Jesus Barabbas oder Jesus, den man den Christus nennt? 18 Er wusste nämlich, dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte. 19 Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten! Ich habe heute seinetwegen im Traum viel gelitten. 20 Inzwischen überredeten die Hohepriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten zu lassen. 21 Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich freilassen? Sie riefen: Barabbas! 22 Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Christus nennt? Da antworteten sie alle: Ans Kreuz mit ihm! 23 Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Sie aber schrien noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! 24 Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! 25 Da rief das ganze Volk: Sein Blut - über uns und unsere Kinder! 26 Darauf ließ er Barabbas frei, Jesus aber ließ er geißeln und lieferte ihn aus zur Kreuzigung.
Mt 27,11-26
Nach seiner Verurteilung wird Jesus von den Soldaten verhöhnt und verspottet. Die Bezeichnung „König der Juden“ wird ihm in seiner hilflosen Lage ironisch entgegengeworfen. Die Soldaten nutzen seine Notlage für ihr Vergnügen schamlos aus. Sie machen sich die Schwäche eines anderen zunutze – das kennen wir heute noch. In Indien beispielsweise werden Mädchen und junge Frauen, die sich aus der Armut befreien wollen, mit falschen Versprechungen geködert. Menschenhändler locken sie so in die Falle und zwingen sie in die Prostitution – einmal dort angekommen, werden die Frauen von der Gesellschaft verstoßen, von der sie keine Hilfe erwarten können. Die Adorer Schwestern in Kalkutta aber nehmen sich ihrer an: Sie helfen ihnen in ihrer Notlage und setzen sich dafür ein, dass andere Mädchen gar nicht erst in diese Situation kommen, sondern einen anderen Weg aus der Armut finden.
27 Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium und versammelten die ganze Kohorte um ihn. 28 Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. 29 Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf das Haupt und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Sei gegrüßt, König der Juden! 30 Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen damit auf seinen Kopf.
Mt 27,27-31
Viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind, gibt es in dieser Form in anderen Ländern nicht. Sauberes Trinkwasser zum Beispiel: In vielen Regionen dieser Welt ist es sehr mühsam und teilweise auch unmöglich, an welches zu kommen. Die Menschen müssen zu weit entfernten Brunnen marschieren und mit den schweren Krügen den gleichen Weg wieder zurückgehen. In Tansania häufen sich die Zeiten von Dürre, in denen Wasser sehr knapp ist. Ein Großteil davon ist auch verunreinigt und macht die Menschen krank. Brunnen lindern diese Not. Denn Wasser ist unser aller Lebenselixier: Ohne Wasser können wir nicht überleben, sondern brechen unter den Mühen des Alltags zusammen, so wie Jesus unter dem Kreuz.
(Wird nicht in der Bibel erwähnt.)
In Syrien wachsen gerade Kinder auf, die nichts anderes als Krieg kennen. Seit 2011 herrscht der schreckliche Bürgerkrieg, ein Ende ist nicht in Sicht. Für Kinder ist diese Situation eine Katastrophe, werden sie doch durch das Miterleben von Gewalt, Tod und dauerhafter Angst für immer geprägt. Viele verlieren auch ihre Eltern und andere Verwandte und damit wichtige Bezugspunkte in ihrem Leben. Jesus war das Wohlergehen von Kindern immer wichtig. Er selbst begegnete kurz vor seinem Tod noch seiner Mutter und war dadurch selbst noch einmal in der Rolle des Kindes, dem Leid widerfährt. Das Wohlergehen der Kinder in Syrien, insbesondere in der einst hart umkämpften Stadt Homs, muss uns auch heute noch wichtig sein.
(Wird nicht in der Bibel erwähnt.)
Simon von Kyrene ist eigentlich ein unbeteiligter Zuschauer am Straßenrand. Und doch zwingen die Soldaten ihn dazu, Jesus das Kreuz abzunehmen und es für ihn ein Stück weit zu tragen. Gegen seinen Willen. Die Soldaten nutzen ihre Macht aus, um ihn die schwere Arbeit machen zu lassen, die eigentlich der Verurteilte oder sie selbst verrichten müssten. Für Jesus ist es natürlich trotzdem eine Hilfe und Entlastung. Frauen in Indonesien leisten auch Unterstützung als Haushaltshilfen für viele Menschen. Aber ihr Weg dorthin ist oft genau wie bei Simon von Kyrene ein unfreiwilliger: Gezwungen von Menschenhändlern, die sie ausbeuten. Die Ordensschwestern der Liebe vom kostbaren Blut helfen diesen Frauen aus dieser Lage heraus und begleiten sie dabei, wie sie zu selbstbewussten Persönlichkeiten werden. Damit sie selbst entscheiden können, wer ihre Hilfe verdient hat.
32 Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Kyrene namens Simon; ihn zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.
Mt 27,32
Jesus war am Ende seines Lebens ein Verstoßener: Die Gesellschaft schloss ihn aus und verurteilte ihn, für das was er war und tat. Unser christliches Handeln misst sich deshalb vor allem daran, wie wir mit Menschen umgehen, die heute von der Gesellschaft verstoßen werden. In Ägypten trifft es besonders Menschen mit geistiger Behinderung: Ihre Mitmenschen wissen nicht, wie sie mit ihnen umgehen sollen und grenzen sie deshalb aus. Diese Menschen brauchen eine Hilfestellung: So wie Veronika Jesus das Schweißtuch reichte, müssen wir den Menschen mit geistiger Behinderung unsere Hand reichen und sie in die Gesellschaft aufnehmen. Das ist christliches Handeln in seiner ureigenen Form.
(Wird nicht in der Bibel erwähnt.)
Ein Kreuz ist wie ein schweres Schicksal, das man zu tragen hat. Sexueller Missbrauch ist solch ein schweres Schicksal. Viele Kinder weltweit sind ihm ausgeliefert. Auf den Philippinen werden Kinder aus armen Verhältnissen vor die Kamera gezerrt und missbraucht: Pädophile aus dem Ausland zahlen Geld dafür, sie zu sehen. Die Organisation ANCE versucht, Kinder vor diesem Schicksal zu bewahren. Damit sie eine Kindheit verbringen können, ohne ein schweres Kreuz zu tragen.
(Wird nicht in der Bibel erwähnt.)
Jesus begegnet auf dem Weg zur Kreuzigung Frauen, die um ihn weinen. Er aber fordert sie dazu auf, um sich selbst und ihre Kinder zu weinen. Er empfindet ihr Schicksal schwerer als seines. Jesu Mitgefühl für die Frauen ist auch heute noch wichtig, und kann beispielsweise in Ostafrika dazu motivieren, gegen großes Unrecht vorzugehen. In Kenia werden junge Mädchen noch immer beschnitten und dabei grausam verstümmelt. Die Täterinnen waren meist selbst einst Opfer dieser Prozedur. Schwester Ephigenia engagiert sich seit vielen Jahren dafür, dass diese Tradition endlich endet.
27 Es folgte ihm eine große Menge des Volkes, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. 28 Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Töchter Jerusalems, weint nicht über mich; weint vielmehr über euch und eure Kinder! 29 Denn siehe, es kommen Tage, da wird man sagen: Selig die Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. 30 Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns! und zu den Hügeln: Deckt uns zu! 31 Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?
Lk 23,27-31
Christlich Handeln heißt auch, den Blick für den anderen nicht zu verlieren, den Blick für den Nächsten. Damit sind auch Angehörige anderer Religionen gemeint. Denn so wie Christen unter Verfolgung, Ausgrenzung und Gewalt litten und leiden, so tun dies auch Angehörige anderer Religionen. Die muslimischen Rohingya zum Beispiel: Ein Volk aus Myanmar, das in dem mehrheitlich buddhistischen Land nicht akzeptiert und zum Teil vertrieben wird. Nun befinden sich viele von ihnen, vor allem Frauen und Kinder, im Nachbarland Bangladesch, wo sie auch nicht dauerhaft bleiben können und kaum Hilfe erhalten. Die Kirche in Bangladesch bietet vor allem Frauen und Mädchen, die zum Teil Vergewaltigungen erleiden mussten, Hilfe und Therapien an.
(Wird nicht in der Bibel erwähnt.)
Als Jesus gekreuzigt wird, nehmen ihm die Soldaten noch seine letzte Habe und spielen sie untereinander aus: die Kleider, die er am Leib trug. Nicht viel mehr bleibt auch vielen Flüchtlingen, die unter großer Gefahr ihre Heimat verlassen müssen, weil diese angegriffen wird. Wie in Burkina Faso: Islamisten terrorisieren dort die Bevölkerung, greifen Dörfer und Gotteshäuser an und vertreiben die friedliche Bevölkerung. Viele Christen werden getötet, Tausende sind nun auf der Flucht, ohne das Nötigste zu haben. Dieses Schicksal trifft auch Moscheen und Muslime. Es ist ein trauriges Beispiel von Repressionen aufgrund des Glaubens in unserer heutigen Zeit. An so einem Tag wie heute müssen wir an diese Menschen besonders denken.
35 Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los über sie warfen.
Mt 27,35
Jesus war ein Verfolgter: Als Wanderprediger war er nicht nur der römischen Besatzungsmacht suspekt, sondern religiösen Ideologen ein Dorn im Auge, da er ihre Autorität in Frage stellte. Wer seinen Glauben anders lebt oder auslegt als die Meinungsführer der Mehrheitsgesellschaft, der muss in manchen Regionen dieser Welt heute noch mit Repressionen rechnen. So ergeht es auch den Christen im Irak, die hier schon seit Jahrhunderten ansässig sind. Sie litten stark unter dem Terror durch den sogenannten „Islamischen Staat“, der sich hier ausgebreitet hatte. Nach dessen Ende hat der mühsame Wiederaufbau der christlichen Gemeinden im Nordirak begonnen. Viele Gläubige sind nicht mehr übrig: Einige starben, viele haben das Land verlassen.
33 Sie kamen an den Ort, der Schädelhöhe heißt; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. 34 Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Um seine Kleider zu verteilen, warfen sie das Los. 35 Das Volk stand dabei und schaute zu; auch die führenden Männer verlachten ihn und sagten: Andere hat er gerettet, nun soll er sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte. 36 Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig 37 und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich selbst! 38 Über ihm war eine Aufschrift angebracht: Das ist der König der Juden. 39 Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Christus? Dann rette dich selbst und auch uns! 40 Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. 41 Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. 42 Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! 43 Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Lk 23,33-43
Jesus stirbt am Kreuz. Er stirbt als Unschuldiger. Viele Kinder im Kongo sterben gleich auf zwei Weisen: Denn in dem Land, in dem es eine Vielzahl an Konflikten zwischen der Regierung und Rebellen gibt, werden viele von ihnen als Kindersoldaten rekrutiert. Bei Kämpfen sterben sie. Aber schon vorher stirbt ihre Kindheit. Denn ein Kind, das als Soldat missbraucht wird, verliert seine Unschuld, seine Unbeschwertheit, seine Freiheit. Es ist eines der schlimmsten Verbrechen, das man diesen Schutzbedürftigen antun kann. Kommen die Kinder frei, sind sie schwer traumatisiert. Eine langwierige und schwierige Therapie ist nötig, um sie wieder in den Alltag zu integrieren.
45 Von der sechsten Stunde an war Finsternis über dem ganzen Land bis zur neunten Stunde. 46 Um die neunte Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? 47 Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija. 48 Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab Jesus zu trinken. 49 Die anderen aber sagten: Lass, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. 50 Jesus aber schrie noch einmal mit lauter Stimme. Dann hauchte er den Geist aus. 51 Und siehe, der Vorhang riss im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich. (...) 54 Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn war dieser!
Mt 27,45-51.54
Jesus ist gestorben. Seine Jünger und alle, die er inspiriert hat, lässt er damit hoffnungslos und voller Angst zurück. Ein Zustand, der vielen Menschen in Nigeria bekannt ist. Sie leiden unter den Terrorangriffen von Islamisten, insbesondere der Gruppe Boko Haram. Ständig leben sie mit der Angst vor einem Angriff. Betroffen sind davon nicht nur Christen, sondern auch Muslime. Vielen bleibt nichts anderes übrig, als zu fliehen, um dem Tod zu entkommen. Aber damit verlieren diese Menschen auch ihre Existenzgrundlage. Sie brauchen ein neues Zuhause.
38 Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur im Verborgenen. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab.
Joh 19,38
Josef aus Arimathäa sorgt dafür, dass Jesus würdevoll begraben wird: Gewaschen, geölt und in einem geschützten Grab. Ein würdevoller Umgang mit Tod und Krankheit bleibt bis heute wichtig. Vielen ist das leider nicht vergönnt. Leprakranke in Pakistan leiden stark unter Ausgrenzung – eine Haltung, die wir auch aus der Bibel kennen und gegen die Jesus sich gewandt hat. Schwester Ruth Pfau hat sich deshalb schon vor langer Zeit dieser Kranken angenommen, damit sie eine gute Behandlung erfahren. Das gibt diesen Menschen ihre Würde zurück. Nach ihrem Tod wird ihre Arbeit fortgesetzt. Denn die Würde ist das, was einen Menschen im Innersten ausmacht. Sie zu achten, bleibt eine immer währende Aufgabe.
57 Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu. 58 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen. 59 Josef nahm den Leichnam und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. 60 Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. 61 Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber. 62 Am nächsten Tag gingen die Hohepriester und die Pharisäer gemeinsam zu Pilatus; es war der Tag nach dem Rüsttag. 63 Sie sagten: Herr, es fiel uns ein, dass dieser Betrüger, als er noch lebte, behauptet hat: Ich werde nach drei Tagen auferstehen. 64 Gib also den Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tag bewacht wird! Sonst könnten seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferstanden. Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer als alles zuvor. 65 Pilatus antwortete ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt! 66 Darauf gingen sie, um das Grab zu sichern. Sie versiegelten den Eingang und ließen die Wache dort.
Mt 27,57-66