In Burkina Faso suchen Tausende in illegalen Goldminen ihr Glück. Auch viele Kinder und Jugendliche riskieren bei der Suche nach dem begehrten Edelmetall, das etwa für die Herstellung von Smartphones benötigt wird, ihr Leben. Die Menschen graben Stollen in die Erde, viele bis zu 100 Meter tief. Oft brechen die mit wenig Holz völlig unzureichend abgestützten Schächte ein. Menschen sterben. Über Tage klopfen Kinder und Frauen die Steine klein, damit das wertvolle Metall von Hand mit Quecksilber und Zyankali ausgewaschen werden kann. Nachts fließt der Alkohol und manche Frauen werden Opfer von Prostitution und Gewalt.
Angesichts des großen Elends so vieler junger Menschen bauen die beiden Priester Charlemagne Sawadogo und Marcellin Quédraogo im Norden von Burkina Faso, in der Nähe der Goldminen, ein „Zentrum der Begleitung“ mit Versammlungs- und Unterrichtsräumen, einer Erste-Hilfe-Station und einem Gebetsraum. Mit einem Team von Katechisten, Sozialarbeitern und einem Krankenpfleger betreuen sie Kinder und Jugendliche und ermöglichen ihnen eine bessere Zukunft.
Impuls:
Sind so kleine Hände! In der Antike war es die schlimmste Strafe für Sklaven: die Arbeit in den Minen! Dunkle Schächte und harte Arbeit, die auf die Knochen geht. Die Hitze raubt einem den Atem. Das Quecksilber vergiftet das Nervensystem. Warum so viel Elend? Weil das warme glitzernde Gold so wunderschön ist! Schon bald hängt es an reichen Hälsen oder zarten Fingern. Die Bergbaubesitzer wird es freuen. Doch die Kinderarbeiter haben nur Schmerzen und Dreck. Wären da nicht die Priester Abbé Charlemagne Sawadogo und Abbé Marcellin Quédraogo, die Aussichtslosigkeit und Verzweiflung wären komplett und absolut. Durch sie wird das Unwahrscheinliche Wirklichkeit. Kinder und Jugendliche dürfen spielen, lernen, träumen! Gottes Güte hat plötzlich ein Gesicht und einen Namen.
Autor: Dr. Michael Becker / missio
Gott, du Zuflucht der Ausgebeuteten.
Du hörst die stummen Schreie der Kinder
und siehst die Verzweiflung ihrer Eltern.
Wir danken dir für das Geschenk
der Solidarität,
das du ihnen in Gestalt der
Priester Abbé Charlemagne Sawadogo
und Abbé Marcellin Quédraogo sendest.
Lass uns Wege finden,
an dieser Solidarität teilzuhaben.
Schenke uns das nötige Interesse
und Handeln dafür.
Darum bitten wir, durch Christus,
den Bruder aller Kinder.
Amen.