Nigeria: Stärkung der Pastoralarbeit in Yola

In der Diözese Yola, im Nordosten Nigerias, leben mehrheitlich Christen, dennoch wird Yola ausschließlich von Muslimen regiert. Christen erfahren durch die muslimische Regierung immer wieder Benachteiligungen. Die daraus resultierenden Spannungen führen unter anderem dazu, dass sich die einzelnen religiösen Gruppen immer weiter voneinander entfernen. So gibt es schon lange einen Konflikt zwischen christlichen Bauern und muslimischen Hirten, der jedoch lediglich auf unterschiedliche Lebens- und Wirtschaftsweisen zurückzuführen ist. Es ist wichtig, dass die Menschen dies zu erkennen lernen.

In friedlicher Gemeinschaft leben und Menschen erreichen.

Die Ausbildung von Katechisten und Katechistinnen hat daher eine hohe Priorität. Die meisten leben in bescheidenen Verhältnissen, sind aber stark engagiert und stärken die örtliche Pastoral, so gut sie können. Friedensarbeit in den weitauseinandergelegenen Dörfern ist dabei eine ebenso wichtige Herausforderung wie die Beratung von Witwen und Frauen, die Opfer von Boko Haram wurden. Eine handwerkliche Ausbildung zur Näherin soll hierbei die nötige Basis bilden.

Impuls:
Schon immer galt: Gerechtigkeit schafft Frieden.
Das bedeutet, dass es echten Frieden nicht ohne gleichzeitige Gleichberechtigung, Chancengleichheit und gleichen Zugang zu Ressourcen und öffentlichen Diensten geben kann.
Fragen der Gerechtigkeit sind Fragen der Verteilung.
Wie leicht aber kann die Religion oder die Tradition
für Eigennutz, Ausbeutung und Ausgrenzung manipuliert werden!
Zum Glück gibt es die Christen in der Diözese Yola in Nigeria.
Sie wissen, dass Gerechtigkeit und Versöhnung nur durch den Einsatz für gerechten Zugang zu den Ressourcen des Landes möglich ist.
Dieser Einsatz muss durch Dialog und gegenseitigem Kennenlernen gestärkt werden und wird vor allem durch die Katechisten getragen.
Damit der Dialog überhaupt erst möglich wird,
müssen die Katechisten unabhängig und mobil sein.

Autor: Dr. Michael Becker / missio