Die Bewohner in Manilas größtem Slum Tondo haben ihre Hütten auf Müllbergen gebaut. Hier gibt es kein sauberes Trinkwasser, keinen Strom, nur bittere Armut. Der Slum Tondo wird im Volksmund auch „Happyland“ genannt. Doch unbeschwert und glücklich ist hier niemand. Mehr als 30.000 Bewohner kämpfen tagtäglich ums Überleben. Sie sammeln Plastikmüll im verdreckten Wasser und verkaufen ihn für wenige Pesos an Recyclinghändler. Auch die Kinder müssen dabei mithelfen. Den Schulbesuch können sich die Eltern meist nicht leisten.
Die Gemeinschaft der Canossa-Priester möchte den Familien andere Wege aufzeigen, um insbesondere den Kindern neue Perspektiven zu bieten. Hierzu wird das Gemeindezentrum „Shelter for Joy and Feeding Centers“ gebaut. Dort werden die Kinder tagsüber versorgt, erhalten gesunde, ausgewogene Ernährung, gehen zur Schule und werden ärztlich betreut.
Impuls:
Es ist erschütternd, unter welchen Bedingungen Menschen leben müssen. Sie bauen Häuser im Müll, auf dem Müll, aus Müll.
Man könnte meinen, dass auch die Kinder im Müll spielen. Dazu haben sie allerdings keine Zeit und Möglichkeit. Denn sie müssen arbeiten, oder besser gesagt: wie die Erwachsenen müssen sie schuften, werden ihrer Kindheit beraubt.
Sie sind der Rest der Gesellschaft, übrig geblieben, wie der Müll, den sie sammeln.
Für die Gesellschaft ist es nur ein Kreislauf der Müllverwertung, Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Für die Kinder aber ist dieser Kreislauf nur das Hamsterrad ihrer Armut.
Diesen Teufelskreis zu zerbrechen ist die Mission der Canossa-Priester. Sie bieten das, was Kinder brauchen: Schule, Bildung, Zuwendung, Freundschaften, unbeschwert Kind sein dürfen.
Gibt es eine wichtigere und zugleich Leben verändernde Aufgabe als diese?
Autor: Dr. Michael Becker / missio
Jesus Christus, du Freund der Kinder
und Beschützer der Schwachen.
Nur wer kindliche Eigenschaften hat,
kann in dein Reich kommen.
Beschütze die Kinder,
wo sie in Leben und
Unversehrtheit bedroht sind.
Bewahre sie vor Ausbeutung
und Vernachlässigung.
Sende ihnen Menschen
wie die Canossa-Priester.
Sie sind an der Seite der Kinder,
kümmern sich und sind achtsam.
Gib uns die Offenheit,
diesen guten Menschen
mit unseren Mitteln zu helfen.
Amen.