Der Marktplatz von Cotonou ist so groß wie 40 Fußballfelder und einer der größten Umschlagplätze des Benin. Tausende von Kindern arbeiten in dem Gewirr von Gassen und verkaufen Obst, Tomaten und Limonade. Nach einem langen Arbeitstag erhalten sie ihren Lohn, umgerechnet etwa 1,50 Euro. Viele von ihnen machen sich dann auf den Heimweg, andere aber wohnen zu weit entfernt und übernachten auf dem Markt. Insbesondere Mädchen und junge Frauen sind Gewalt und Missbrauch dann schutzlos ausgeliefert.
Seit nunmehr zwanzig Jahren bieten Schwester Tiziana und ihre Mitschwestern den Kindern und Jugendlichen auf dem Marktplatz Hilfe an. In ihrem umgebauten Container finden sie für ein paar Stunden Ruhe und Schutz.
Abseits des Markttreibens liegt ein neues Zentrum der Hilfe, das Maison du Soleil – das Haus der Sonne. Hier erhalten Teenagermütter die Gelegenheit, sich nach der meist ungewollten frühen Schwangerschaft in das neue Leben als Mutter einzufinden. Junge Frauen wie die 17-jährige Marcelline können hier den Schulabschluss nachholen, während ihre Babys in der Obhut von Säuglingsschwestern gut aufgehoben sind.
Das Haus der Sonne ist weit über den Markt von Cotonou hinaus bekannt. Es ist ein Ort der Chancen für die Mütter und die Entwicklung ihrer Kinder.
Die Pausenglocke klingelt und die 17-jährige Marcelline stürmt aus dem Französischunterricht. Sie will sofort zu Giovanni, um ihn zu stillen. Der Kleine liegt im gemeinsamen Aufenthaltsraum auf einer Decke. Die junge Mutter setzt sich neben ihren Sohn und legt ihn in ihren Schoß. „Es ist so schön, mein Baby bei mir zu haben“, sagt Marcelline leise.
Um sie herum spielen fünf weitere Kleinkinder mit ihren Müttern. Auf ein Kind vorbereitet war keine von ihnen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mit 17 Jahren schon ein Kind habe“, gibt auch Marcelline zu, „alles war eine große Umstellung. Mein Leben hat sich komplett verändert.“ Deshalb lernen die Bewohnerinnen im Haus der Sonne auch, wie sie ihren Nachwuchs versorgen, kochen, Windeln wechseln und mit Konflikten umgehen.
Davon haben die Teenagermütter mehr als genügend erlebt. Marcelline ging zur Schule, bis ihre Eltern die Anmeldung für das nächste Schuljahr immer weiter hinauszögerten. „Angeblich gab es Probleme mit der Geburtsurkunde“, erinnert sie sich. Stattdessen suchten die Eltern einen Ehemann und wollten sie als Minderjährige verheiraten. Das ist zwar verboten, passiert jedoch bis heute knapp jedem dritten Mädchen in Benin. Marcelline will nicht erzählen, wie ihre Flucht gelang. Sie landete jedoch kurzzeitig auf der Straße, bis sie im Haus der Sonne Unterschlupf fand.
Bitte helfen Sie den jungen Müttern und ihren Kindern im Haus der Sonne mit einer Spende. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
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