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Bundesregierung muss Kleinwaffenhandel effektiv stoppen

Dieser Handel ist eine der Hauptursachen, warum Kinder und Jugendliche gezwungen werden können, als Soldaten in Armeen und bewaffneten Gruppen zu kämpfen.

Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb | epa Nic Bothma
Ein damals neunjähriger Kindersoldat schießt in Liberia. Archivfoto 07/ 2003

„Der Export von Kleinwaffen in Krisenregionen des Globalen Südens muss endlich wirksam unterbunden werden. Die Verfügbarkeit dieser Waffen macht es erst möglich, dass dort Kinder und Jugendliche zum Kämpfen in Armeen oder bewaffneten Gruppen gezwungen werden“, appelliert Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des katholischen Hilfswerkes missio Aachen, anlässlich des Internationalen Tages gegen den Einsatz von Kindersoldaten (12. Februar) an Bundesregierung und Europäische Union. Damit unterstützt missio Aachen am sogenannten Red Hand-Day eine der Hauptforderungen des „Deutschen Bündnisses Kindersoldaten“, in dem das Hilfswerk Mitglied ist.

In mindestens 16 Ländern Lateinamerikas, des Nahen Ostens, Afrikas und Asiens werden nach Schätzungen der Vereinten Nationen derzeit rund 250.000 Kindersoldaten eingesetzt. Sie werden indoktriniert, manipuliert und zu bedingungslosem Gehorsam gezwungen. „Diese Gewalt zerstört die jungen Menschen seelisch und körperlich. Kirchliche und zivilgesellschaftliche Einrichtungen bemühen sich, diese Traumata zu heilen“, berichtet Pfarrer Bingener. In Sierra Leone und der Demokratischen Republik Kongo unterstützt missio Aachen kirchliche Rehabilitierungsprogramme. „Unsere Partnerinnen und Partner versuchen, das Selbstwertgefühl der ehemaligen Kindersoldaten zu stärken und sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Das ist eine sehr schwierige Arbeit, die unsere Unterstützung braucht“, sagte Pfarrer Bingener.

Abschließend betont er: „Angesichts der Schicksale dieser Jungen und Mädchen muss die neue Bundesregierung dringend Maßnahmen ergreifen, den Kleinwaffenhandel effektiv zu stoppen.“


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Johannes Seibel

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