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PRESSEMITTEILUNG

Corona fordert zum globalen solidarischen Handeln auf

Der Tropenmediziner Professor August Stich hebt die Rolle der Kirche bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie in Afrika hervor.

Professor Dr. August Stich Infektiologe und Tropenmediziner  in Würzburg. Foto: Klinikum Würzburg Mitte
Professor Dr. August Stich leitet die Tropenmedizinische Fachabteilung am Klinikum Würzburg Mitte.

Die christlichen Kirchen spielen bei der Eindämmung der Corona-Pandemie in Afrika eine systemrelevante Rolle und brauchen dafür internationale Solidarität. Darauf hat der Infektiologe und Tropenmediziner Professor Dr. August Stich im Gespräch mit dem katholischen Hilfswerk missio Aachen hingewiesen. Er unterstrich auch die Verantwortung der Kirchen, sich gegen Desinformation im Zusammenhang der Corona-Pandemie zu wenden.

„Global gesehen spielt die Kirche eine weitaus wichtigere Rolle, als wir uns das hier vorstellen können. Sie hat ein Netzwerk, das viele andere Organisationen sich nur wünschen können“, sagte der Würzburger Mediziner gegenüber missio. Als Beispiel führte er das Verhalten der katholischen Kirche während einer Ebola-Epidemie im Ost-Kongo 2019 an. Die Weltgesundheitsorganisation habe sich gewundert, warum die Bevölkerung zunächst nicht bereit gewesen war, die notwendigen Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Erst als Priester, Ordensangehörige und Gemeindearbeiterinnen und Mitarbeiter in den Dörfern und Städten die Notwendigkeit der Hygienemaßnahmen offensiv bewarben, gingen die Fallzahlen massiv zurück. „Das Beispiel im Kongo zeigt, welche Kraft hinter der Kirche als Struktur stehen kann, wenn sie ihre Kräfte bündelt. Und so ist es jetzt auch eine Chance, die wir mit der Corona-Pandemie haben“, so Professor Stich.

Die Menschen und Politiker in Deutschland müssten verstehen, dass es nicht nur um Mundschutz, Besuch von Restaurants oder Öffnung von Biergärten gehe, sondern dass die Corona-Pandemie „eine Bedrohung für die Ärmsten dieser Welt ist und damit eine solidarische Aufgabe für uns alle“, sagte Professor Stich gegenüber missio Aachen.


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Johannes Seibel

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