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PRESSEMITTEILUNG

Koran-Verbrennungen gefährden Christen im Nahen Osten

missio Aachen kritisiert islamfeindliche Aktionen in Skandinavien: „Die inszenierte Verbrennung des Korans ist in keiner Weise geeignet, einen Diskursraum zu öffnen.”

Dr. Gregor von Fürstenberg, Vize-Präsident Foto: Martina Gloge / KMW
Dr. Gregor von Fürstenberg, Vize-Präsident

Öffentliche Verbrennungen und Schändungen des Korans wie der aktuelle Fall in Schwedens Hauptstadt Stockholm gefährden auch Christinnen und Christen im Nahen Osten. Darauf weist das Internationale Katholische Missionswerk missio Aachen eindringlich hin. „Sie werden in ihrer Heimat schnell für solche Aktionen in Mitverantwortung genommen und von politischen Scharfmachern als eine Art fünfte Kolonne des Westens denunziert und angefeindet. Das macht uns große Sorgen“, sagte missio-Vizepräsident Dr. Gregor von Fürstenberg.

Von Fürstenberg betont, dass in demokratischen Gesellschaften grundsätzlich auch dann öffentliche Meinungsäußerungen toleriert werden müssten, wenn diese religiöse Gefühle verletzten. „Die inszenierte Verbrennung des Korans aber ist in keiner Weise geeignet, einen Diskursraum zu öffnen. Sie erstickt vielmehr jeden Dialog und erschwert eine echte, konstruktive Auseinandersetzung mit den Problemen von religiös motiviertem Hass und Gewalt“, so von Fürstenberg. 

Ursache von Diskriminierung und Gewalt gegen Andersdenkende seien nicht religionsstiftende Schriften, sondern Akteure, die Religion ideologisch und politisch für ihre Zwecke missbrauchten. „Solchen Vereinnahmungen der Religion müssen wir klar und entschieden entgegentreten: Fundamentalistische Äußerungen dürfen öffentlich nicht unwidersprochen bleiben und Menschenrechtsverletzungen müssen geahndet werden,“ sagte der Vizepräsident. Zugleich sollten diejenigen Stimmen in allen Religionen unterstützt werden, die für interreligiöse Verständigung eintreten.

Schon Ende Juni hatte der irakische Bürger Salman Momika, der seit 2018 in Schweden lebt, den Koran in der Nähe einer Stockholmer Moschee verbrannt. Mitte Juli trat er einen Koran vor der irakischen Botschaft mit Füßen. In Dänemark verbrannten Ende Juli mutmaßlich Rechtspopulisten einen Koran. Seitdem erleben der Irak und andere Staaten im Nahen Osten Massenproteste, die schwedische Botschaft in Bagdad wurde verwüstet.


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Jörg Nowak

stv. Pressesprecher / Team „Aktion Schutzengel”
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