„Durch den Anti-Missbrauchsgipfel in Rom und die eindeutigen Worte des Papstes wurde ein kraftvolles Zeichen gegen jede Form des Missbrauchs von Kindern gesetzt“, begrüßt Prälat Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“ und des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio Aachen, die Ergebnisse der Konferenz des Vatikans. „Für die Kirche steht das Thema des Kindesschutzes nun ganz oben auf der Tagesordnung. Ein geschärftes Bewusstsein für den Ernst der Lage ist die entscheidende Voraussetzung dafür, dass es nun zu konkreten institutionellen Veränderungen in der Kirche kommen kann, die dazu beitragen, Machtmissbrauch künftig wirkungsvoller zu verhindern“, so Prälat Krämer weiter.
„Wir sehen das auch als Ermutigung, das Thema Kindesschutz gemeinsam mit unseren Projektpartnern weiter in Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika voranzutreiben“, so Prälat Krämer. Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, missio Aachen und das Missionswissenschaftliche Institut (MWI) von missio Aachen arbeiten dabei seit 2013 eng mit dem von Pater Hans Zollner SJ gegründeten „Centre for Child Protection“ (CCP) in Rom zusammen.
Kindesschutz: In vergangenen zwei Jahren 25 Länder in fünf Kontinenten besucht
Dass das Thema Kindesschutz für die Aachener Missionswerke besondere Priorität besitze, komme nicht zuletzt dadurch zum Ausdruck, dass Dr. Franz Marcus als Vorstandsmitglied des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ für die Kindesschutzarbeit in der Weltkirche in Zusammenarbeit mit dem CCP freigestellt sei, so Prälat Krämer. Marcus besuchte in den vergangenen zwei Jahren 25 Länder in fünf Kontinenten im gemeinsamen Auftrag von CCP, missio Aachen und Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Dabei traf sich Marcus mit Bischofskonferenzen, Ordensoberenkonferenzen, katholischen Universitäten, Bildungsorganisationen und weiteren Einrichtungen, um die Partner bei der Implementierung von Kindesschutzmaßnahmen und insbesondere Schulungen für kirchliche Mitarbeiter zu beraten.
Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, missio Aachen und das MWI unterstützen in diesem Rahmen ihre Projektpartner dabei, für den kirchlichen Alltag eigene Richtlinien zur Prävention von Kindesmissbrauch in der jeweiligen Ortskirche, der Aufklärung, dem Umgang mit Tätern und Opfern und der therapeutischen Begleitung der Betroffenen zu formulieren und umzusetzen. Zuletzt wurde beispielsweise in Beirut eine Konferenz zum Thema Kindesschutz für den Nahen und Mittleren Osten organisiert. „Das ist oft kein einfacher Weg, hier müssen wir auch kulturelle Vermittlungs- und Bewusstseinsarbeit leisten, aber wir wollen einen nachhaltigen Weg gehen“, so Krämer.
Nicht zuletzt rückte die Konferenz auch das Schicksal von Ordensfrauen in Blickpunkt, die durch Geistliche missbraucht wurden. „Die Kirche muss Frauen und insbesondere Ordensfrauen weltweit stärken, ihre Ausbildung verbessern und ihre Rolle als die entscheidenden Zukunftstreiber der Kirche vor allem in Afrika und Asien fördern. Das ist ein wichtiger Baustein für die Prävention gegen den Missbrauch“, sagte Prälat Krämer.