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PRESSEMITTEILUNG

missio erwartet noch mehr Gewalt gegen Christen in Pakistan

Partner von missio berichtet von traumatisierten Christen in Pakistan nach Gewaltexzess am 16. August 2023. Regierung soll für Sicherheit sorgen.

Das Bild zeigt Zerstörungen in Pakistan am 16. August nach einem Angriff auf Christen. Foto: Projektpartner / missio
Im Punjab griffen am 16. August islamistische Fanatiker christliche Gemeinden an. Auslöser war ein Blasphemie-Vorwurf.

Die gewalttätigen Übergriffe gegen christliche Gemeinden in der pakistanischen Region Punjab am 16. August 2023 mit der Zerstörung von Kirchen und Friedhöfen drohen sich auf andere Städte und Regionen auszuweiten. Dies berichtete heute (Donnerstag, 17. August) ein pakistanischer Projektpartner gegenüber dem katholischen Hilfswerk missio Aachen. Demnach sind die evangelischen, katholischen und anglikanischen Christen in der Region in höchstem Maß verängstigt und fliehen aus Furcht vor weiteren Attacken. „Im ökumenischen Geist versichern wir unsere Solidarität mit den Betroffenen. Wir fordern das Auswärtige Amt auf, sich unverzüglich gegenüber der Regierung in Pakistan dafür einzusetzen, dass alle notwendigen Maßnahmen für die Sicherheit der Christen in der betroffenen Region ergriffen werden. Darum hat uns unser Partner ausdrücklich gebeten“, sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen.

Vorwurf der Blasphemie Auslöser für Unruhen

Am gestrigen Mittwoch (16. August 2023) fanden gewalttätige Übergriffe fanatisierter muslimischer Mobs gegen christliche Gemeinden in Jaranwala im Punjab statt. Die Region ist eines der Zentren der christlichen Minderheit in Pakistan. Anlass war der Vorwurf der Koran-Schändung gegen zwei junge Christen. 

Mob fordert sofortige Hinrichtung von zwei Christen

Laut dem missio-Partner skandierten die Angreifer bei den Gewaltexzessen Parolen der extremistischen Islam-Organisationen Tehreek-e-Labbaik and Khatam-e-Nabuwat und forderten die sofortige Hinrichtung der beiden jungen Angeklagten. „Um ihre Sicherheit machen wir uns die größten Sorgen. Es besteht ein hohes Risiko, dass sie getötet werden“, berichtet der missio-Partner. „Wir sind in ständigem Kontakt mit den Menschen in der betroffenen Region und versuchen, ihnen zu helfen“, so der Partner weiter. 

Heute (Donnerstag, 17. August) treffen sich seinen Angaben zufolge Vertreter von Nichtregierungsorganisationen bei der Hohen Menschenrechtskommission von Pakistan, um eine Gruppe in das Punjab zu entsenden, die die Fakten zu den Angriffen dokumentieren soll.

Blasphemie steht in der islamischen Republik unter Strafe. Entsprechende Vorwürfe lösen in Pakistan regelmäßig Gewalt gegen Christen aus. Todesurteile wurden in der Vergangenheit zwar verhängt, allerdings noch nicht vollstreckt. Die jetzigen Übergriffe sind die schwerwiegendsten in der jüngeren Zeit.


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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