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PRESSEMITTEILUNG

missio fordert Pakistan zum Schutz verfolgter Christen auf

Eilbrief an Pakistans Innenminister. Zentralkomitee der deutschen Katholiken unterstützt die Aktion. Jede und jeder kann mitmachen.

Christen feiern nach den Angriffen in Jaranwala gemeinsam Gottesdienst Foto: Caritas Pakistan (Faisalabad)
Christen feiern nach den Angriffen in Jaranwala gemeinsam Gottesdienst

Das katholische Hilfswerk missio Aachen fordert in einem Eilbrief von der pakistanischen Regierung den Schutz der christlichen Minderheit nach einer Welle der Gewalt. Der Appell kann über die Seite www.missio-hilft.de/eilaktion » verschickt werden. Er richtet sich an den Innenminister Pakistans sowie den pakistanischen Botschafter in Berlin. „Unsere Partner bitten in einer sehr kritischen Lage um unsere Solidarität und Unterstützung. Sie sind darauf angewiesen, dass sich möglichst viele Menschen bei der pakistanischen Regierung für sie einsetzen. Sie brauchen jetzt wirksamen Schutz, damit sie nicht Opfer von Fanatikern werden “, sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen.

ZdK-Präsidentin: Religion darf nicht als Brandbeschleuniger für Konflikte missbraucht werden

Unterstützt wird die Eilbrief-Aktion vom Zentralkomitee der deutschen Katholischen (ZdK). „Wo Religion als Brandbeschleuniger missbraucht wird, zerstört das eine Gesellschaft nachhaltig – weltweit. Deshalb finde ich es wichtig, sich aktuell für die bedrohte christliche Minderheit in Pakistan einzusetzen“, sagte ZdK-Präsidentin Dr. Irme Stetter-Karp. Auch Bischof Dr. Bertram Meier, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, begrüßt das Engagement. „Die Staatengemeinschaft ist aufgerufen, religiöse Intoleranz zu bekämpfen und sicherzustellen, dass diejenigen, die aufgrund ihrer Glaubensüberzeugungen leiden, angemessenen Schutz und Unterstützung erhalten“, so Bischof Meier.

Hintergrund der Eilbrief-Aktion: Am 16. August brannten Fanatiker Häuser und Kirchen der christlichen Gemeinden in der Stadt Jaranwala in der Region Faisalabad nieder und vertrieben die Menschen. Anlass war die angebliche Verunglimpfung des Korans durch die jungen christlichen Brüder Rocky und Raja Masih. Die beiden wurden der Blasphemie angeklagt und der Polizei überstellt. missio-Partner fürchten, dass sich die Angriffe auf Christen auf andere Städte ausweiten und den interreligiösen Dialog erschweren. Die Ausschreitungen lösten weltweit Entsetzen aus.

Angriffe aufklären, fairen Prozess garantieren

Deshalb fordert » missio Aachen neben dem Schutz der Christen gegenüber dem pakistanischen Innenminister, die Angriffe auf die christliche Gemeinschaft in Jaranwala aufzuklären und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Gleichzeitig soll eine faire und objektive Verhandlung für die der Blasphemie bezichtigten Brüder Rocky und Raja Masih garantiert werden, in der Polizei und Justiz geschützt vor dem Druck von Islamisten arbeiten können. Schließlich soll Pakistans Regierung dafür sorgen, dass die Blasphemiegesetze des Landes nicht als Mittel zur Einschüchterung religiöser Minderheiten missbraucht werden.

Beauftragter der Bundesregierung für Religionsfreiheit: „Werden den Prozess genau beobachten“

„Die Angriffe auf Christinnen und Christen im pakistanischen Jaranwala sind zutiefst verstörend. Den jetzigen Prozess gegen die beiden jungen Männer werden wir genau beobachten,“ versicherte Frank Schwabe (SPD), Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit weltweit, gegenüber missio Aachen.

Das Hilfswerk missio Aachen arbeitet mit der Kirche und Nichtregierungsorganisationen in Pakistan eng zusammen. Es fördert den interreligiösen Dialog und setzt sich für die Rechte aller Minderheiten im Land ein. „Wir schätzen die Bemühungen der pakistanischen Regierung um interreligiöse Harmonie und wissen, dass es nicht einfach ist, radikale islamistische Organisationen in Schach zu halten. Umso mehr hoffen wir, dass die Regierung jetzt diese Ausschreitungen zum Anlass nimmt, alles dafür zu tun, dass auch die Minderheiten in Pakistan in Frieden und Sicherheit leben können“, so Pfarrer Bingener.


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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