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„Nobelpreis gegen Vergewaltigung als Kriegswaffe”

missio begrüßt Friedensnobelpreis für den kongolesischen Arzt Denis Mukwege

Foto: Harald Oppitz/missio
Die Patienten des kongolesischen Arztes Denis Mukwege werden nach der Behandlung in den von missio unterstützen Trauma-Zentren betreut.

Der Präsident von missio Aachen, Prälat Klaus Krämer, hat die Verleihung des Friedensnobelpreises an den kongolesischen Arzt Denis Mukwege begrüßt. Die Entscheidung des Nobelpreis-Komitees ist ein wichtiges politisches Signal für das krisengebeutelte Land, erklärte Prälat Klaus Krämer. Der Zeitpunkt der Verleihung könnte nicht günstiger sein, so sollen doch im Dezember zeitgleich die lange verschobenen Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo stattfinden. Die kongolesischen Bischöfe haben bereits vor dem Ausbruch eines Krieges im Umfeld der Wahlen gewarnt. Durch die Verleihung des Friedensnobelpreises an Denis Mukwege werde die internationale Aufmerksamkeit stark auf den Kongo gelenkt sein, so der Präsident von missio Aachen.

Die missio-Projektpartner im Kongo arbeiten seit vielen Jahren eng mit dem Arzt zusammen, berichtete Prälat Klaus Krämer. Sie bringen die Opfer sexueller Gewalt aus den entlegenen Regionen in sein Krankenhaus, wo er die medizinische Behandlung übernimmt. Danach erfolgt durch unsere kirchlichen Partner die seelsorgerische Hilfe für die schwer traumatisierten Frauen. Die ZDF-Reportage Goldkinder zeigt die Arbeit von Denis Mukwege und der missio-Projektpartnerin Therese Mema in der kongolesischen Stadt Bukavu (siehe ZDF-Mediathek    ).

Der Friedensnobelpreis für den kongolesischen Arzt ist nach Einschätzung von Prälat Klaus Krämer so wichtig, weil Denis Mukwege den Einsatz sexueller Gewalt als Kriegswaffe anprangert. Für Frauen gilt der Kongo als eine der gefährlichsten Regionen der Welt, weil hier so viele Menschen Opfer von brutalen Vergewaltigungen werden. Eine der Ursachen des Konflikts im Kongo ist der Kampf um jene Blutmineralien, die für die Herstellung von elektronischen Geräten wie Smartphones benötigt werden. missio hat zu den Hintergründen eine Menschenrechtsstudie mit dem Titel „DR Kongo: Der Krieg, die Frauen und unsere Handys”     herausgegeben. Mit Spenden aus Deutschland unterstützt missio zahlreiche Trauma-Zentren in der Region Bukavu, in denen die Patientinnen von Denis Mukwege nach der Behandlung weiter betreut werden.


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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