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PRESSEMITTEILUNG

Hilfswerk missio Aachen übergibt Petition gegen Zwangskonversion und Zwangsheirat in Pakistan an Bundesregierung

Frank Schwabe, Beauftragter für Religionsfreiheit weltweit, nimmt Thema auf Pakistanreise mit – Knapp 2.400 Unterschriften in Solidarität mit Mädchen aus religiösen Minderheiten – missio-Präsident Dirk Bingener: „Praxis der Rechtlosigkeit“

Übergabe der „Petition gegen Zwangsehe und Zwangskonversion in Pakistan” an Frank Schwabe MdB. Foto: Johannes Seibel / missio
Haben für missio Aachen knapp 2.400 Unterschriften gegen Zwangsehe und Zwangskonversion in Pakistan an Frank Schwabe (zweiter von rechts), Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit weltweit, in Berlin übergeben (v.l.): Milan Ivić, Katja Voges, Sana Iqbal und Pfarrer Dirk Bingener.

Die Bundesregierung wird sich für das Schicksal von Frauen und Mädchen religiöser Minderheiten in Pakistan einsetzen, die Opfer von Zwangskonversion und Zwangsheirat sind. Dies sagte Frank Schwabe (SPD), Beauftragter der Bundesregierung für Religionsfreiheit weltweit, bei der Übergabe der Petition „Stoppt Zwangsehe!“ durch das katholische Hilfswerk missio Aachen. missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener und die pakistanische Theologin Sana Iqbal überreichten am Montag in Berlin knapp 2.400 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern aus Deutschland.

Nach konservativen Schätzungen werden jährlich rund 1.000 junge Christinnen und weibliche Angehöriger anderer Minderheiten aus ihren Familien entführt und an meist ältere muslimische Männer verheiratet. Sie sind dabei sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung und anderen Formen körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt. Ihre Familien können sich dagegen kaum wehren.

Pfarrer Bingener: Anspruch auf wertegeleitete Außen- und Entwicklungspolitik einlösen

Pfarrer Bingener fordert deshalb von der Bundesregierung, sich dafür einzusetzen, dass in Pakistan schon bestehende Gesetze, die diese Praxis eigentlich unter Strafe stellen, auch endlich dann angewandt werden, wenn Mädchen und junge Frauen aus religiösen Minderheiten stammen. „Die jungen Frauen empfinden ihr Schicksal oft als lebenslange Hölle. Sie werden unter Druck zum Islam konvertiert und zwangsverheiratet. Selbst wenn sie ihrem Peiniger entkommen, ist eine Rückkehr in ein normales Leben kaum möglich. Dagegen stehen die Blasphemiegesetze des Landes, die nicht erlauben, seinen bisherigen Glauben wieder anzunehmen“, sagte Pfarrer Bingener, der gerade von einer Pakistanreise zurückgekehrt ist. „Diese Praxis der Rechtlosigkeit von Minderheiten hat Auswirkungen auf das Leben aller Christen in Pakistan. Im Zweifelsfall sind sie immer Bürger zweiter Klasse, die willkürlichen Repressalien ausgesetzt sind. Die Bundesregierung sollte ihren Anspruch auf eine wertegeleitete Außen- und Entwicklungspolitik auch in diesen Fällen einlösen“, so Pfarrer Bingener.

Frank Schwabe: Schutz von Religionsfreiheit und Rechte von Frauen und Mädchen gehören zusammen

„Frauen und Mädchen religiöser Minderheiten sind deutlich häufiger von Diskriminierung und Gewalt betroffen. So auch Christinnen sowie Angehörige der Hindu und der Sikh in Pakistan, von denen uns erschreckende Berichte über Zwangskonversion und Zwangsheirat erreichen“, bedankte sich Schwabe für die Initiative von missio Aachen. „Als Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit werde ich dies im Rahmen politischer Gespräche und während meiner Reise nach Pakistan im nächsten Jahr thematisieren. Schutz der Religionsfreiheit sowie Rechte von Frauen und Mädchen gehören zusammen“, sicherte er den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern der Petition bei der Übergabe zu.


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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