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PRESSEMITTEILUNG

„Politik muss interreligiösen Dialog weltweit stärker fördern, um Menschenleben zu retten“

Internationaler Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalt aufgrund von Religion oder Glauben – Katholisches Hilfswerk missio Aachen fördert im globalen Süden rund 60 Projekte

Foto: Andy Spyra / missio

Das katholische Hilfswerk missio Aachen mahnt zu stärkeren Anstrengungen im weltweiten interreligiösen Dialog. „Wenn von Gewalt im Namen der Religionen die Rede ist, stehen dahinter meistens politische oder wirtschaftliche Interessen. Religion wird missbraucht. Wer stattdessen in solchen Konflikten das Gespräch, den Ausgleich und die Versöhnung zwischen den Religionen sucht, rettet Menschenleben“, sagte Dr. Gregor von Fürstenberg, » Vize-Präsident von missio Aachen, aus Anlass des „Internationalen Tages zum Gedenken an die Opfer von Gewalt aufgrund von Religion oder Glauben“ der Vereinten Nationen.

„Der interreligiöse Dialog des Lebens ist keine akademische Angelegenheit, sondern findet konkret mitten im Alltag der Menschen statt“, so von Fürstenberg weiter. Das Hilfswerk missio Aachen unterstützt in Afrika, dem Nahen Osten und Asien mit rund 2,5 Millionen Euro knapp 60 Dialogprojekte seiner kirchlichen Partnerinnen und Partner. Rund 290.000 Multiplikatorinnen erreichen etwa 1,9 Millionen Menschen. „Der interreligiöse Dialog schützt auch bedrängte Christinnen und Christen“, sagte von Fürstenberg.

Für den Erfolg des interreligiösen Dialogs gibt es vier Erfolgsgaranten. In Konflikten müssen die Autoritäten der verschiedenen Religionen kooperieren. Vor allem junge Frauen und Männer im globalen Süden brauchen eine gute Ausbildung, um in ihren Dörfern und Stadtvierten in Konflikten deeskalieren zu können. Dann braucht der Dialog eine verlässliche Infrastruktur und eine gute internationale Vernetzung. „Hier arbeitet die Kirche im globalen Süden schon gut mit Hilfswerken und den Kirchen in Deutschland und Europa zusammen. Die staatliche Entwicklungszusammenarbeit sollte den interreligiösen Dialog aber noch wesentlich stärker fördern“, sagte von Fürstenberg. „Auch in der internationalen politischen Diplomatie werden die Vertreterinnen und Vertreter der Religionen noch zu wenig in Vermittlungs- und Versöhnungsinitiativen eingebunden“, meint von Fürstenberg.

„Für die Bedeutung des interreligiösen Dialoges ist die Arbeit der Kirche in Nigeria ein gutes Beispiel“, erläuterte von Fürstenberg weiter. Der islamistische Terror von Boko Haram, Entführungskriminalität, ethnische Konflikte oder der Kampf um schrumpfende Land- und Wasserressourcen aufgrund des Klimawandels führen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. „Die politischen und wirtschaftlichen Profiteure dieser Konflikte hetzen Muslime und Christen gegeneinander auf. Unsere Partnerinnen und Partner kämpfen gemeinsam mit muslimischen Würdenträgern und christlich-muslimischen Basisbewegungen zum Beispiel betroffener Mütter oder Jugendlicher genau gegen diese Instrumentalisierung“, so von Fürstenberg.

Im Oktober erwartet missio Aachen zum Monat der Weltmission eine Delegation der Kirche aus Nigeria, die über diese Arbeit in rund 300 Veranstaltungen bundesweit berichten wird.


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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