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PRESSEMITTEILUNG

Synodaler Weg rührt nicht an Dogmen der Kirche

Der Synodale Weg im Spiegel der Weltkirche: Aachener Bischof Dieser auf einem Symposium von missio Aachen und domradio.de

missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener in Köln zum Thema synodaler Weg und Weltkirche. Foto: domradio.de
missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener auf dem Symposium über die Sicht der Weltkirche auf den synodalen Weg in Deutschland am 12. Januar bei domradio.de. Er wird interviewt von der stellvertretenden Chefredakteurin des domradio.de, Susanne Becker-Huberti.

Für den Aachener Bischof Helmut Dieser rühren die im Synodalen Weg der Kirche in Deutschland verhandelten sexualethischen Fragen „nicht am Dogma der Kirche“. Dies sagte er am 12. Januar auf der Konferenz „Der Synodale Weg im Spiegel der Weltkirche“, die das Internationale Katholische Missionswerk missio Aachen und das Kölner domradio.de gemeinsam mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Deutschland, den Philippinen, Argentinien, Nigeria und Kamerun veranstaltet haben. Bischof Dieser zeigte sich zudem zuversichtlich, dass es zu einer Zusammenkunft zwischen der römischen Kurie und dem erweiterten Synodalpräsidium kommen könnte.

Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen, betonte, dass die Themen des Synodalen Weges in Deutschland die gesamte Weltkirche betreffen und dort auch verhandelt würden. Deshalb sei ein intensiver Austausch zwischen den Ortskirchen über Kontinente hinweg notwendig, der kulturelle Unterschiede berücksichtige und sich Zeit nehme. Missio Aachen betrachte es als seine Aufgabe und sei dafür gut gerüstet, dieses Gespräch zu organisieren, „weil wir als Missionswerk über ausgezeichnete Kontakte in die Ortskirchen in Afrika, Asien und Ozeanien verfügen“.

Verschiedener Umgang mit dem Problem des Missbrauchs in der Weltkirche

Auch Bischof Dieser betonte im Gespräch mit Moderatorin Susanne Becker-Huberti die internationale Dimension des Synodalen Wegs: „Die Themen, die wir in Deutschland besprechen, finden sich auch in den Texten, die in die kontinentale Phase der Weltsynode eingehen“, so Dieser. Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Birgit Mock, sieht den Synodalen Weg ebenfalls als „Teil einer inzwischen weltweiten synodalen Bewegung“. Hier gelte es die Spannungen zwischen verschiedenen Teilen der Weltkirche auszuhalten, da sie Teil der modernen Welt seien, so Mock. In diesem Zusammenhang erinnerte Bischof Dieser daran, dass die MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland mit ihrem Hinweis auf die systemischen Ursachen des Missbrauchs die Themen des Synodalen Wegs vorgegeben habe. Dass Ortskirchen in anderen Ländern wie den USA oder Irland mit den Fragen des sexuellen Missbrauchs anders umgingen, müsse man anerkennen.

Forderungen des Synodalen Wegs wollen Dogma der Kirche nicht verändern

Als Vorsitzende des Forums „Sexualität und Partnerschaft“ des Synodalen Wegs sprachen Dieser und Mock besonders zu den Themen Sexualmoral und Gleichberechtigung von Frauen. Die in diesem Synodal-Forum verhandelten sexualethischen Fragen beträfen aus seiner Sicht, so Bischof Dieser, „nicht den Kern des katholischen Dogmas“. Vielmehr gehe es darum, „in der Anthropologie die Lehre der Kirche neu zu durchdenken“. Er brachte deshalb die Hoffnung zum Ausdruck, dass auf der kommenden Synodalversammlung der Weg für die Segnung homosexueller und wiederverheirateter Paare in Deutschland freigemacht werde. Mit Blick auf die Frage nach Frauen in Weiheämtern müsse Rom prüfen, ob diese Frage „offen oder bereits entschieden ist“. Die entsprechende Entscheidung Johannes Paul II., dass das Priesteramt Männern vorbehalten sei, habe nicht zur Befriedung in diesem Punkt geführt.


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