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PRESSEMITTEILUNG

Zukunft der Kirche hängt von der Frauenfrage ab

missio Aachen bringt auf der Weltsynode Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika, Schweiz und Deutschland zusammen.

Gesprächsrunde mit Frauen bei missio Aachen auf der Weltsynode 2023 Foto: missio/Falk Hamann
Das katholische Hilfswerk missio Aachen lädt während der katholischen Weltsynode in Rom im Oktober 2023 Frauen zu einer Gesprächsrunde ein.

„Die Zukunft der Kirche hängt davon ab, welche Antwort sie auf die Frauenfrage gibt“, sagte die Ordensschwester Dr. Anne-Beatrice Fayé bei einer Gesprächsrunde des katholischen Hilfswerkes missio Aachen in Rom am Rande der Weltsynode. Sie empfinde es als etwas „Revolutionäres“, dass Frauen jetzt auch zu den „Möglichmacherinnen“ der Weltsynode zählten, so Schwester Faye, die selbst Synodale ist. „Es bewegt sich was, aber es braucht Zeit“, zog sie ihr Zwischenfazit während des Gesprächsformats missio@TheSynod.

Ihr pflichtete Helena Jeppessen-Spuhler von der Schweizer Fastenaktion bei. „Die Rolle der Frau bei der Weltsynode ist nicht kosmetischer Natur. Die Frauen schlagen sich gut, sie sprechen aus, was sie bewegt, sie zeigen Gesicht“, so die Synodale. 

Entscheidungsfrage ist die Beteiligung von Frauen an Leitung

Auch die missionsärztliche Schwester Birgit Weiler, die in Peru arbeitet, sieht Fortschritte, aber noch längst nicht die Ziele der Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche erreicht. In der Weltsynode sei zu beobachten, dass „etwas Neues“ anbreche. Aber das, was jetzt anfange, brauche eine Fortsetzung, weitere Nachfolgeformate. „Die Herausforderung besteht nun darin, die Strukturen so zu verändern, dass Frauen künftig tatsächlich an kirchlichen Entscheidungen beteiligt und Entscheiderinnen sind“, so Weiler. „Frauen müssen an Leitung beteiligt werden“, forderte sie.

Die pakistanische Theologin Sana Iqbal brachte die unterschiedlichen kulturellen Kontexte bei der Überlegung der Rolle der Frauen in der Kirche der Zukunft ins Spiel. Pakistan sei eine sehr patriarchale und von traditioneller islamischer Kultur geprägte Gesellschaft. Das färbe auch auf das Verständnis der Rolle der Frau in den christlichen Gemeinden ab. Deshalb sei vor allem Bildung der Frauen der Schlüssel für mehr Geschlechtergerechtigkeit und Stärkung der Frauen. „Wir sind noch nicht so weit wie die Frauen in der Kirche in Lateinamerika, wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis der Einfluss der Frauen in der Kirche in Pakistan wirklich fühlbar ist“, so Sana Iqbal.

Verletzung der Geschlechtergerechtigkeit und sexueller Missbrauch

Regina Heyder vom Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) stellte die Position des Synodalen Weges in Deutschland vor. Die Theologin erläuterte den Zuhörerinnen aus der Weltkirche zunächst, dass der Ausgangspunkt aller Überlegungen zur Rolle der Frau die Taufe aller Gläubigen ungeachtet ihres Geschlechts sei. Das mache alle Getauften gleich. Dies sei das unhintergehbare Fundament der Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche. So seien im Kern die Verletzung der Geschlechtergerechtigkeit und ungleiche Geschlechterverhältnisse eine der wichtigsten Ursachen für den sexuellen Missbrauch von Frauen in der Kirche. Das ins Bewusstsein zu bringen, sei dem Synodalen Weg sehr wichtig, weil das für die Zukunft der Kirche mit entscheidend sei.


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Johannes Seibel

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