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PRESSEMITTEILUNG

10. August: Internationaler Tag gegen Hexenwahn

Gewalt und Hexenwahn in 44 Ländern: missio ruft zum verstärkten Engagement gegen Menschenrechtsverletzungen im Zeichen des Aberglaubens auf - Erfolgreicher Kampf gegen Kindsmorde in Benin

In diesen 44 Ländern leiden Menschen unter Hexenwahn (Stand: Juni 2023) Grafik: W.W.S.! / missio

Nach Recherchen des Internationalen Katholischen Missionswerks missio in Aachen sind Menschenrechtsverletzungen durch Aberglauben und Hexenwahn weltweit verbreitet. „In 44 Ländern der Welt laufen Frauen, Kinder und Männer Gefahr, als vermeintliche Hexen oder Hexer stigmatisiert, gefoltert und getötet zu werden“, erklärt Dr. Gregor von Fürstenberg, Vizepräsident von missio Aachen. 

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Hexenwahn am 10. August » veröffentlicht missio eine Weltkarte, auf der alle betroffenen Länder verzeichnet sind. Dazu gehören auch Benin, Ghana, Papua-Neuguinea und die Demokratische Republik Kongo. Bei der Recherche griff missio Aachen auf zahlreiche Quellen wie etwa Menschenrechtsorganisationen, wissenschaftliche Studien und Augenzeugenberichte zurück. „Wir dürfen unsere Augen nicht vor diesen Diskriminierungen und Gewaltverbrechen verschließen, die in diesen Ländern Tag für Tag verübt werden“, fordert von Fürstenberg. Auf den dramatischen Anstieg und das weltweite Ausmaß dieser Gewaltverbrechen weisen auch Experten wie Dr. Werner Tschacher. „In den letzten 60 Jahren wurden weltweit mehr Menschen als vermeintliche Hexen und Hexer getötet als in circa 350 Jahren europäischer Hexenjagden zusammen“, erklärt der Historiker, der sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit dem Thema beschäftigt. Aus diesem Grund richtet missio einen Appell an die Politik, Strafverfolgung und an die Zivilgesellschaft in den betroffenen Ländern, das Engagement gegen Menschenrechtsverletzungen im Zeichen des Aberglaubens zu verstärken. 

In Papua-Neuguinea hat Schwester Lorena Jenal, Projektpartnerin von missio, mit ihrem Team in den vergangenen Jahren 220 Frauen vor dem Foltertod gerettet und einem Schutzzentrum untergebracht. Das Zentrum wurde mit Hilfe von Spenden aus Deutschland und der Schweiz aufgebaut. „Mutige Menschen wie Schwester Lorena verdienen unsere Unterstützung“, sagt der Vizepräsident des Hilfswerks. 

In Benin werden sogar Neugeborene Opfer von Aberglauben und Hexenwahn, wenn sie etwa durch eine Steißgeburt oder eine Frühgeburt im achten Monat zur Welt kommen. Die Zahl Acht gilt insbesondere in Nordbenin vielen Menschen als böses Omen. „In einigen Regionen wurde jedes zehnte Baby getötet“, weiß der Franziskaner Père Auguste, ein weiterer Projektpartner von missio und dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger”. Der Ordensmann hat bereits vor den Vereinten Nationen über diese Kindsmorde berichtet und in Benin an einem Gesetz mitgewirkt, das diese verhindern soll. Dank missio und dem Kindermissionswerk konnte Père Auguste zudem ein Kampagnen-Team mit 100 Freiwilligen aufbauen, das in den Dörfern gegen den Aberglauben und Gewalt kämpft. Nach Angaben von Père Auguste ist die Todesrate in den meisten Regionen inzwischen auf ein bis zwei Prozent gesunken.



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Jörg Nowak

stv. Pressesprecher / Team „Aktion Schutzengel”
Tel.: +49 (0)241 / 7507 - 216
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