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Katholische Hilfswerke: Lage der Religionsfreiheit in Russland „besorgniserregend“

missio Aachen und Renovabis stellen neuen Länderbericht Religionsfreiheit vor

Das Bild zeigt das Cover eines Länderberichts zum Thema Religionsfreiheit in Russland. Der Hintergrund ist weiß, und im oberen Bereich steht der Titel: "Länderberichte. Religionsfreiheit: Russland." Die Schrift ist in dunklen, gut lesbaren Buchstaben gehalten. In der oberen rechten Ecke befindet sich die Zahl "55" in einem kleinen farbigen Rechteck. Im Zentrum des Covers befindet sich eine rote Weltkugel. Auf dieser Kugel sind verschiedene religiöse Symbole in Form von dunklen Fingerabdrücken abgebildet. Diese Symbole repräsentieren unterschiedliche Glaubensrichtungen und sind über die gesamte Kugel verteilt. Zu den erkennbaren Symbolen gehören ein Davidstern, ein Kreuz, ein Halbmond, ein Om-Zeichen und ein Yin-Yang-Symbol. Die Fingerabdruck-Textur verleiht den Symbolen eine interessante haptische Note und unterstreicht die Vielfalt der Religionen auf der Welt. Im unteren Bereich des Bildes befindet sich das Logo von "missio". Darunter steht der Slogan "glauben.leben.geben." in kleineren Buchstaben. Das Logo und der Slogan sind in Rot und Schwarz gehalten. Das Coverdesign ist schlicht, aber aussagekräftig. Die pinkfarbene Weltkugel mit den religiösen Symbolen soll die Vielfalt der Glaubensrichtungen und die Bedeutung der Religionsfreiheit hervorheben. Die klaren Linien und die gut lesbare Schrift tragen dazu bei, dass die Botschaft des Berichts deutlich vermittelt wird.
Länderbericht Nr. 55: Religionsfreiheit Russland

Die katholischen Hilfswerke missio Aachen und Renovabis schätzen die Lage der Religions- und Gewissensfreiheit in Russland als besorgniserregend ein. Auf dem Hintergrund der allgemeinen Verschlechterung der Menschenrechtslage in dem Land sind insbesondere religiöse Minderheiten wie evangelische Freikirchen, die Zeugen Jehovas oder muslimische Gruppen und religionskritische Bewegungen „großem Druck“ ausgesetzt. Dies geht aus dem neuen „Länderbericht Religionsfreiheit: Russland” » der beiden Hilfswerke hervor, der jetzt vorgestellt wurde.

Religionen sollen loyale Gesellschaft fördern

Der Länderbericht sieht ein wichtiges Motiv für die Einschränkungen der Religionsfreiheit in der politischen Absicht, „Kritik an den aktuellen politischen und sozialen Verhältnissen zu unterbinden und eine möglichst homogene und loyale Gesellschaft zu konstruieren“. Dabei erfährt die Russische Orthodoxe Kirche eine besondere Privilegierung. Der russische Staat stellt Religionen in den Dienst einer „verbindenden russischen Identität“ und öffnet damit das Tor für die willkürliche Behandlung von Religionsgemeinschaften, die nach staatlicher Lesart diese Identität vermeintlich untergraben. Das russische Gesetz über die Gewissensfreiheit und religiösen Vereinigungen legt beispielsweise fest, dass die Gewissens- und Religionsfreiheit zum Schutz von Verfassung, Sittlichkeit, Gesundheit, Rechten sowie zur Verteidigung des Landes und der Sicherheit des Staates begrenzt werden darf.

Verletzungen der Religionsfreiheit auf der Krim

Der Länderbericht untersucht auch Verletzungen der Religionsfreiheit auf der 2014 von Russland okkupierten ukrainischen Halbinsel Krim. Dort mussten sich alle religiösen Organisationen neu nach russischem Recht registrieren lassen. Unter anderem betraf dies die römisch-katholischen und die lutherischen Gemeinden, die Verbindungen zu ukrainischen Stellen wie Bistümern oder Verwaltungen aus ihren Statuten entfernen mussten. Die Gemeinden der Ukrainischen Orthodoxen Kirche, die nicht dem Moskauer Patriarchat angehören, verweigern die Registrierung nach russischem Recht. Ihre Gottesdienste werden darum regelmäßig durch Polizei und Sicherheitskräfte abgebrochen, wie der Länderbericht festhält.

Der Länderbericht stellt nicht zuletzt „xenophobe gesellschaftliche Tendenzen“ in Russland fest, die insbesondere Muslime und Juden betreffen. Dabei ist auch „die Verbindung von nationalistischen und ultrarechten Bewegungen mit orthodoxen Akteuren“ ein Problem.

  • Informationen zu den Herausgebern:
    Das Internationale Katholische Missionswerk missio Aachen ist ein Päpstliches Missionswerk, das mit der Ortskirche in Afrika, Asien und Ozeanien zusammenarbeitet. missio Aachen setzt sich für Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog weltweit ein.
    Renovabis     ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa.
     
  • Informationen zum Heft:
    Regina Elsner, Religionsfreiheit: Russland, hrsg. Vom Internationalen Katholischen Missionswerk missio e.V. und von Renovabis e.V. (Länderberichte Religionsfreiheit 55), Aachen 2022.

 


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Johannes Seibel

Leiter der Stabsstelle Presse & Kommunikation
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