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Synodale Impulse für die Evangelisierung

missio Aachen organisiert internationalen Austausch am Rande der Weltsynode

Teilnehmende und Gäste der Gesprächsrunde „Evangelisierung und Synodalität“ von missio Aachen in Rom Foto: Sabrina Wiesen / missio
Teilnehmende und Gäste der Gesprächsrunde „Evangelisierung und Synodalität“ von missio Aachen in Rom

(Rom/Aachen, 13.10.2023). Wenn die Kirche den Glauben für andere Menschen attraktiv leben will, dann sind in den kommenden Jahren die persönliche Begegnung und die Nutzung der Medien gleichermaßen wichtig. Das ist die Botschaft einer vom katholischen Hilfswerk missio Aachen in Rom ausgerichteten internationalen Gesprächsrunde der Reihe „missio@TheSynod“ am Rande der Weltsynode.

Zum Thema „Evangelisierung und Synodalität“ diskutierten unter anderen Erzbischof Emilio Nappa, Präsident der Päpstlichen Missionswerke weltweit, Schwester Houda Fadoul aus dem syrischen Kloster Mar Musa, José Manuel de Urquidi aus den USA und der Apostolische Vikar von Istanbul, Monsignor Massimiliano Palinuro. 

Erzbischof Nappa betonte, dass es heute darauf ankomme, Medien und insbesondere die Sozialen Medien in einer konstruktiven Weise statt polarisierend und stigmatisierend zu nutzen. So könnten sie ein Werkzeug der Synodalität sein. Medienarbeit müsse die Kirche verlebendigen und Menschlichkeit befördern. Dies sei für die Evangelisierung weltweit eine Herausforderung, die die Päpstlichen Missionswerke mit Priorität annehmen müssten, erklärte Nappa.

Auch der Gründer des digitalen Juan Diego Network, José Manuel de Urquidi, verwies eindrücklich auf die Bedeutung des Internets als Ort der Evangelisierung. „Dort treffen wir die Menschen, dort sprechen wir mit ihnen, dort können wir einander zuhören. Dafür müssen wir aber die Sprache der Medien wirklich sprechen lernen, so wie wir früher für die Evangelisierung andere Sprachen lernen mussten“, appellierte de Urquidi. 

Ganz gleich, ob in der analogen oder digitalen Welt – die Runde war sich einig, dass gleichzeitig die persönliche Begegnung und das persönliche Zeugnis Herzstück der Evangelisierung sind und bleiben. 

Die zugewandte, offene zwischenmenschliche Begegnung über religiöse und politische Grenzen hinweg ist für Schwester Houda Foudal vom syrischen Kloster Mar Musa die wichtigste Voraussetzung gelingender Evangelisierung. Sie lebt in ihrer Gemeinschaft Ökumene und den interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen gleichermaßen. „Es sind die kleinen Gesten, die große Wirkung haben. Wir bieten für christliche und muslimische Kinder Musikunterricht an, das ist wunderbar“, berichtete sie. Die Muslime in ihrer Umgebung spürten, dass die Christinnen und Christen in Mar Musa sie nicht konvertieren wollten. „Sie sollen sich einfach bei uns zu Hause fühlen können, das ist das Wichtigste“, so Schwester Houda.

Pfarrer Dirk Bingener », Präsident von missio Aachen und Gastgeber der Gesprächsrunde würdigte das gemeinsame weltkirchliche Anliegen der Evangelisierung in den sehr unterschiedlichen politischen und kulturellen Kontexten. „Wenn die Vielfalt der Lebenssituation, in die das Evangelium hineingesprochen wird, Berücksichtigung findet, wird sehr deutlich, wie bedeutsam der Glaube für viele Menschen sein kann“, so Bingener.


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