missio - glauben.leben.geben

Um konfessionelle Grenzen zu überwinden und einen weltweiten ökumenischen Austausch zu Fragen der Mission zu fördern, hat missio gemeinsam mit dem Evangelischen Missionswerk (EMW) die missionswissenschaftliche ökumenische Initiative „Towards an Ecumenical Missiology“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieser Initiative soll im globalen Kontext ein ökumenischer Diskurs über Differenzen und Konvergenzen im Missionsverständnis geführt werden. Fokussiert werden dabei Fragen der Christologie, der Pneumologie, der Diakonie, der Eschatologie, Fragen zum Verhältnis von Mission und Dialog, Mission und Entwicklung etc.

Im Rahmen dieser ökumenischen Initiative organisiert missio zusammen mit Kooperationspartnern im Zweijahresrhythmus internationale Fachtagungen, zu denen Theologinnen und Theologen aus Afrika, Asien, Nordamerika, Naher Osten, Ozeanien, Lateinamerika und Europa zusammenkommen. Neben dem Internationalen Katholischen Missionswerk missio und dem Evangelischen Missionswerk (EMW)     als Initiatoren sind die Theologische Hochschule Elstal     sowie die Akademie für Weltmission an dem ökumenischen Projekt „Towards an Ecumenical Missiology“ beteiligt. Die Beiträge der Fachtagungen werden publiziert, so dass eine kontextuell geprägte ökumenisch-missiologische Buchreihe entsteht.

Towards an Ecumenical Missiology - Missionary Spirituality

Eine zweite ökumenische Fachtagung „Towards an Ecumenical Missiology – Missionary Spirituality“ findet vom 9. bis 12. Mai 2021 in Mainz statt. Wiederum sind Theologinnen und Theologen aus Afrika, Asien, Nordamerika, dem Nahen Osten, Ozeanien, Lateinamerika und Europa zu der ökumenischen missionswissenschaftlichen Konferenz eingeladenen. Gemeinsam werden sie den Fragen nachgehen,

  • was sie unter einer missionarischen Spiritualität verstehen,
  • welche Aspekte aus ihrer religiösen konfessionellen Tradition (bzw. der Tradition Ihrer Kirche) für das Verständnis einer missionarischen Spiritualität hilfreich sind,
  • welche Aspekte aus Ihrem regionalen (kontinentalen) Kontext ihr Verständnis einer missionarischen Spiritualität wichtig sind,
  • welche Konsequenzen sich aus Ihrem Verständnis einer missionarischen Spiritualität für ihr missionarisches Handeln ergeben und
  • welche Konsequenzen sich aus Ihren Überlegungen für eine (ökumenische) Missionswissenschaft ergeben.

Towards an Ecumenical Missiology - Witnessing Christ

Foto: missio

Vom 15. bis 18. Juli 2019 fand im Erbacher Hof in Mainz die Tagung „Towards an Ecumenical Missiology Witnessing Christ“ statt, zu der 35 Theologinnen und Theologen aus Afrika, Asien, Nordamerika, dem Nahen Osten, Ozeanien, Lateinamerika und Europa zusammenkamen. In ihren Vorträgen gingen sie der Frage nach, inwieweit das Christusbekenntnis und eine davon ausgehende Christologie eine Basis für eine größere Einheit in der Missionstheologie darstellen und welche christologischen Entwürfe zur Betonung von Differenzen und zu Abgrenzungen führen.

Christologische Entwürfe aus den Regionen Pazifik, Asien, dem Mittleren Osten, Afrika, Europa, Nordamerika und Lateinamerika wurden auf ihre Konsequenzen für die Missionstheologie befragt und dabei konfessionelle Konvergenzen und Divergenzen herausgearbeitet. Auch wenn sich unterschiedliche Stile der Theologie zwischen katholischer, protestantischer bzw. evangelikaler, freikirchlicher und pentekostaler Theologie zeigten, wurde im Verlauf der Konferenz deutlich: Die Konvergenzen und Divergenzen in den Christologien und ihre missionswissenschaftliche Implikationen verlaufen nicht entlang konfessioneller Grenzen.  Entscheidender als die konfessionelle Beheimatung der Theologinnen und Theologen ist der jeweilige geographische und gesellschaftliche Kontext.

Die Konferenz stand in der Nachfolge des Rezeptionsprozesses für das ökumenische Dokument „Christliches Zeugnis in einer multi-religiösen Welt“ », der von 2013 bis 2018 in Deutschland durchgeführt wurde und bot eine internationale Plattform für die Fortführung des Gesprächs. Vorbereitet wurde sie von Vertreterinnen und Vertretern von dem katholischen Missionswerk missio Aachen, dem Evangelischen Missionswerk e.V., und  Prof. Dr. Michael Kißkalt (Theologische Hochschule Elstal), Rektor Traugott Hopp (Akademie Korntal), Prof. Dr. Claudia Jahnel (Ruhr-Universität Bochum) und Hanna Stahl (Missionsakademie Hamburg).

Missionarisch unterwegs können wir nur gemeinsam sein, wenn unser Zeugnis glaubhaft sein soll. Wie das in unserer weltweiten Verbundenheit gelebt werden kann und wie wir es  theologisch reflektieren und verantworten - darauf bin ich neugierig.

Michael Biehl (Evangelisch-Lutherische Kirche)

Gottes Liebe ist ausdrucksstark. Im ökumenischen Kontext hören, verstehen und bedenken wie Leidenschaft für Gott Wege zu den Menschen findet, wird "Feuer entfachen".

 Traugott Hopp (Evangelikale Missionsbewegung)

Die weltweite Ökumene ist für mich ein Lernort, an dem wir neue Perspektiven auf uns selbst, aber auch auf die Welt und unser Miteinander in Vielfalt gewinnen. In Zeiten identitärer Abgrenzungen verstehe ich Mission zunehmend als Bekehrung unseres Blickes auf „den oder die andere“. Ökumenische Missiologie ist das Beste aus beidem: Miteinander lernen und an der  pluralen und friedlichen Gesellschaft der Zukunft bauen.

Claudia Jahnel (Evangelisch-Lutherische Kirche)

Jesus betet um die Einheit seiner Kirche, damit die Welt erkennt, dass Gott ihn gesandt hat (Joh 17). Mission und Ökumene gehören ganz eng zusammen. Auf diesem Weg der Verheißung wollen wir gehen.

Michael Kißkalt (Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden)

Jesus Christus - Licht der Welt.
Auch wenn unsere Perspektiven, Kontexte, Motivationen und Überzeugungen verschieden sind und vielleicht bleiben, haben wir darin eine gemeinsame Orientierung. Das bestärkt mich genau dort anzuknüpfen - immer wieder.

Hanna Stahl (Evangelisch-Lutherische Kirche)

Ich finde es wichtig, dass auch zu Fragen der Mission konfessionelle Grenzen überwunden werden und Christen miteinander in ein lebendiges Gespräch kommen, was ihr missionarisches Engagement prägt

Klaus Vellguth (Katholische Kirche)

Ihre Ansprechpartnerin

Dr. Katja Voges

Leiterin des Teams „Menschenrechte & Religionsfreiheit”
+49 (0)241 / 75 07 - 366