Das zweite Treffen des Netzwerks Pastoral Asien fand vom 28. November bis 1. Dezember 2013 in Bangalore (Indien) statt. An der Zusammenkunft nahmen die Direktoren von acht Pastoralinstituten teil. Vertreten waren Pastoralinstitute aus China, Indien, Sri Lanka, den Philippinen, Pakistan, Vietnam, Bangladesch und Italien. Als fachkundige Experten standen außerdem Fr. Jacob Teckanath aus Goa sowie Fr. Felix Wilfred aus Chennai zur Verfügung.
Inhaltlich stand das Netzwerktreffen unter dem Thema „Contextualized Formation in Pastoral Institutes“ und berücksichtigte dabei kulturelle, sozio-ökonomische und multireligiöse Bedingungen im asiatischen Kontext. Der Aspekt einer inkulturierten Theologie in Asien wurde als „triple dialogue“ diskutiert, der den Dialog mit den Armen, den Kulturen und den Religionen umfasst. Vor diesem Hintergrund schilderten die Direktoren der Pastoralinstitute die Herausforderungen, mit denen sie sich angesichts einer kontextsensiblen Pastoralausbildung an ihren jeweiligen Instituten konfrontiert sehen. Die Komplexität des pastoralen Kontexts in Asien offenbarte, dass es einer kontinuierlichen Evaluation der eigenen Identität und Mission unter Berücksichtigung der Zeichen der Zeit bedarf. Nur so lässt sich der Wandel von einer selbsterhaltenden hin zu einer prophetischen Kirche vollziehen.
Mit Blick auf die Frage, wie eine pastorale Ausbildung aussehen könne, die sich den Herausforderungen einer Inkulturation in Asien stellt, hielten die Teilnehmer fest: „Wir betrachten eine kontextualisierte Ausbildung als Chance, eine direkte Verbindung zwischen der Realität und der Theologie herzustellen. Gott offenbart sich in den komplexen soziokulturellen Kontexten unserer Zeit. Unser Verständnis von Pastoral erlaubt keine Differenzierung zwischen Glauben und Leben. Es ist der Austausch zwischen Glaube und Leben, der zu einer gegenseitigen Bereicherung führt. Wir fühlen uns einer christologischen Praxis verpflichtet, die nach außen orientiert ist, um die Verlorenen und Ausgegrenzten zu suchen, die sich in einem prophetischen Einsatz für die Transformation der Gesellschaft engagiert, die sich für die Bewahrung der Menschenrechte sowie für die Beachtung der Menschenwürde einsetzt und die Methodologien entwickelt, bei denen in einem konkreten Einsatz in einem aktuellen pastoralen Kontext eine Brücke zwischen Glaube und Leben geschlagen werden. Unsere Pastoralinstitute sind aufgerufen, sich in der Lehre inmitten konkreter pastoraler Kontexte zu engagieren; Forschung zu betreiben, die es ermöglicht, permanent zu evaluieren; die eigenen Grenzen zu überschreiten und eine einzigartige Methodologie der einfühlsamen Wahrnehmung zu entwickeln und verschiedenen Formen der Vernetzung und Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Partnern zu entwickeln, die an Veränderungen interessiert sind.“
missio wurde am Netzwerktreffen durch Prof. Dr. mult. Klaus Vellguth sowie Monika Kling vertreten.