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Internationaler Tag gegen Kinderarbeit: Was tun gegen die Verbrechen der Erwachsenen?

Foto: Bettina Flitner / missio

Anlässlich des Welttags gegen Kinderarbeit am 12. Juni wird das Schicksal von rund 190 Millionen Minderjährigen in den Mittelpunkt gerückt. Diese Mädchen und Jungen werden ihrer Kindheit beraubt und brutal ausgebeutet.

Mehr als die Hälfte von ihnen muss in der Landwirtschaft schuften. Diese Kinder pflücken Baumwolle und werden bei der Kakao-Ernte eingesetzt. Vielfach sind es Produkte, die in unseren Geschäften landen. Wer faire Produkte kauft, kann relativ sicher sei, dass keine Kinder für ihn gearbeitet haben.

Eine besonders brutale Form dieser Kinderarbeit hat missio erstmal vor 20 Jahren auf deutschen Flughäfen angeprangert. Im Juni 1999 startete die Aktion Schutzengel gegen Sextourismus und Kinderprostitution auf dem Airport Düsseldorf. missio kritisierte, dass von deutschen Flughäfen Jahr für Jahr rund 400.000 Männer in Richtung Thailand, Philippinen, Brasilien und andere Destinationen fliegen. Tausende von ihnen schrecken selbst vor Minderjährigen nicht zurück.

Das philippinische Mädchen Maryln Capio war eines der Opfer dieser skrupellosen Täter. Zuflucht und Hilfe fand sie bei dem missio-Projektpartner Pater Shay Cullen. Durch Spenden aus Deutschland konnte sie hier psychologische Hilfe erhalten. Der katholische Priester klagte die flüchtigen Täter an. Durch die Zeugenaussagen des Mädchens konnten die Pädosexuellen vor dem Gericht in Iserlohn verurteilt werden.

Nach erfolgreicher Therapie in dem Kinderschutzzentrum PREDA von Pater Shay Cullen studierte Marlyn Capio an der Universität. Inzwischen gehört sie zu einer der wichtigsten Mitarbeiterinnen von PREDA. Zuständig ist sie für die Schutzengel-Hotline. Minderjährige, die von sexueller Gewalt bedroht sind, können sich an diese Nummer wenden und erhalten Hilfe von Marlyn Capio und dem PREDA-Team.  Bereits mehrfach hat sie gemeinsam mit der Polizei Razzien unterstützt, um die Mädchen aus den Bordellen zu befreien. So berichtete der Fernsehsender ABC über die Verhaftung des Amerikaners Arthur Benjamin, der in den Philippinen Minderjährige zur Prostitution anbot. Ein spezielles Therapieprogramm hilft den Minderjährigen bei der Bewältigung des Traumas. Für die missbrauchten Kinder und Jugendlichen ist die heute 38-Jährige ein Vorbild und der Grund, sich nicht aufzugeben. Mit den Worten „Schau mich an, ich habe es geschafft“ motiviert sie die Betroffenen während des langwierigen Therapieprozesses.

Experten befürchten, dass rund 10 Millionen Minderjährige als Kinderprostituierte ums Überleben kämpfen. Einer der von ihr angezeigten Täter, so berichtete Marlyn Capio vor kurzem, wurde in den Philippinen mit mehreren missbrauchten Jungen von der Polizei gestellt und verhaftet. Mit einem Trick versuchte der inhaftierte deutsche Ingenieur wieder in Freiheit zu kommen. Seine Helfershelfer boten den Eltern der Opfer 100 Euro dafür, dass sie ihre Anklage zurückziehen. Marlyn Capio konnte die Familien überzeugen, sich nicht bestechen zu lassen und für die Gerechtigkeit zu kämpfen, selbst wenn 100 Euro viel Geld in den Philippinen sind. Die missio-Projektpartnerin war erfolgreich. Der Deutsche sitzt nun seine Strafe in einem Gefängnis ab. Nicht auszudenken, wenn der Gewaltverbrecher für ein paar hundert Euro Bestechungsgelder nach Deutschland hätte entkommen können. Es wäre zu befürchten, dass er sich hier neue Opfer sucht.

So leistet die Unterstützung für das missio-Projekt von Pater Shay Cullen und Maryln Capio ein Beitrag zum Schutz von Kindern in den Philippinen und letztlich auch in Deutschland.

Foto: Bettina Flitner / missio
Im Kinderschutzzentrum PREDA von Pater Shay Cullen erhalten die Jugendlichen, die von sexueller Gewalt bedroht sind, Hilfe.

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