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Priester im Südwesten von Kamerun in Gefahr

Traurige Nachrichten erreichen uns aus der Diözese Mamfe im Westen Kameruns: Bischof Andrew Nkea zieht alle Priester aus den Unruheregionen zurück, um sie zu schützen. Denn in den vergangenen Wochen entführten Rebellengruppen katholische Geistliche und schossen auf sie. Im vergangenen Jahr war schon ein Priester getötet worden. Das allein ist schon traurig genug, aber was den Bischof noch fassungsloser macht: Die Gemeinden wussten zum Teil schon von den geplanten Angriffen, warnten die Priester aber nicht.

Auch der Bischof selbst hat Drohungen erhalten, weil er am Großen Nationalen Friedensdialog in Kameruns Hauptstadt Yaoundé teilgenommen hatte. Das beschreibt er in einem Pastoralbrief (PDF)    , den er auch uns von missio geschickt hat. Um die Priester zu schützen, beordert er sie nun erst einmal zurück, bis er sicher sein kann, dass die Gewalt gegen sie eingestellt wird.

Das Bild zeigt eine Gruppe von Menschen, die sich um die Ladefläche eines Pickups versammelt haben, der mit verschiedenen Gütern beladen ist. Es scheint sich um eine Art Hilfslieferung oder Verteilung von Waren zu handeln. Die Menschen im Bild wirken gespannt und beobachten das Geschehen. Der Kontext deutet auf eine Gemeinschaft in einem ländlichen Gebiet hin.
Die katholische Kirche unterstützt Flüchtlinge im Südwesten von Kamerun, der durch bürgerkriegsartige Verhältnisse seit 2016 erschüttert wird.

Politischer Konflikt hat auch Ursache in Diskriminierung der Minderheit

Dies ist ein trauriger Höhepunkt in dem seit Jahren herrschenden Konflikt in Kamerun. Das Land ist offiziell zweisprachig: Rund 80 Prozent der Bevölkerung sprechen französisch, 20 Prozent englisch. Die englischsprachige Bevölkerung lebt vor allem in den Provinzen Nordwest und Südwest und fühlt sich schon seit Jahrzehnten von der Zentralregierung vernachlässigt und diskriminiert. Als die Regierung eine Reform im Bildungs- und Justizwesen ankündigte, wonach Französisch auch im englischsprachigen Teil des Landes mehr Einfluss bekommen hätte, flammten Proteste auf, die schließlich in eine separatistische Bewegung zur Gründung eines Staates mit Namen Ambazonien führten. Die Regierung lehnt eine Abspaltung aber ab, was zu einem bürgerkriegsähnlichen Zustand führte.

Das Bild zeigt eine Gruppe von Frauen, darunter eine Nonne, die in einer ländlichen Umgebung zusammenarbeiten. Sie sind in der Nähe einer Maschine, die zum Verarbeiten von landwirtschaftlichen Produkten verwendet wird, versammelt. Die Frauen füllen kleine schwarze Säcke mit einer braunen, körnigen Substanz, die Samen, Bohnen oder eine ähnliche landwirtschaftliche Ware ist. Die Szene wirkt wie eine gemeinschaftliche Arbeit, vielleicht eine Art Saatgutverteilung oder die Vorbereitung von Pflanzgut. Die allgemeine Atmosphäre ist ruhig und konzentriert. Der Hintergrund deutet auf eine einfache, aber organisierte Arbeitsumgebung hin.
Die Diözese Mamfe unterstützt im von Unruhen geschüttelten Südwesten von Kamerun Landwirtschaftsprojekte.

Die katholische Kirche versucht seither zu vermitteln und für ein Ende der Gewalt zu sorgen. Auch missio ist in der Region aktiv: In den Diözesen Mamfe und Kumba unterstützen wir Familien, die aus ihren Dörfern vertrieben wurden oder fliehen mussten. Um diese Hilfe auch weiterhin gewährleisten zu können, schließen wir uns dem Appell von Bischof Nkea an und fordern ein Ende der Gewalt im Westen Kameruns, damit nicht noch mehr unschuldige Menschen leiden müssen und die Priester in ihre Pfarreien zurückkehren können.

Helfen Sie den Flüchtlingen in Kamerun!


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