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Ein lebenswerter Ort für Kinder

missio und „Ein Herz für Kinder“ bauen eine Tageseinrichtung in einem Slum in Ghana auf – um Kinder aus einer lebensfeindlichen Umgebung herauszuholen.

Agbogbloshie. Dieser Name steht für einen gefährlichen und erschreckenden Ort. So heißt der Slum in Ghanas Hauptstadt Accra, in dem sich die größte Elektroschrotthalde der Welt befindet. 50 Tonnen Elektroschrott kommen täglich dazu, ein großer Teil davon aus Europa. Eine riesige Fläche voll mit scharfkantigen Metallen, zerbrochenen Bildschirmen, rausgerissenen Kabeln und einem beißenden Geruch in der Nase. Denn viele verbrennen den Elektroschrott, um kostbare Metalle daraus zu gewinnen. Darunter auch Kinder. Was sie meist nicht wissen: Sie setzen damit gefährliche Gase frei, die sie dann einatmen und die ihnen Jahre ihres Lebens nehmen werden durch die Schäden, die sie im Körper anrichten.

Schwester Angelina mit einem Mädchen auf der Halde Agbogbloshie in Accra (Ghana). Foto: Jörg Nowak / missio
Schwester Angelina mit einem Mädchen auf der Halde Agbogbloshie in Accra (Ghana).

Trotzdem bezeichnet der vor Ort tätige Pfarrer Chittilapilliy Subash den Slum als „City of God“, als Stadt Gottes. Denn hoffnungslos ist es hier nicht. Neben Pater Subash engagieren sich auch die Steyler Missionarinnen Schwester Angelina Gerharz und Schwester Mercy Benson in Agbogbloshie.

Schwester Angelina ist missio-Partnerin und seit vielen Jahren in Ghana aktiv. Ihr macht vor allem das Schicksal der Kinder in Agbogbloshie zu schaffen, welche oft den ganzen Tag auf der Schrotthalde alleine unterwegs sind und deren Gesundheit darunter leidet. Um ihnen zu helfen, hat sie zusammen mit anderen Helfern ein neues Projekt entwickelt: Ein „Day Care Centre“ mit dem Namen „City of God Guardian Angel Centre“. Schwester Angelina will eine Kindertageseinrichtung aufbauen, in der 100 Kinder den Tag über betreut werden können. Hier sollen sie lernen, essen und Mittagsschlaf halten können, und somit der lebensfeindlichen Umgebung der Schrotthalde fernbleiben. Schwester Angelina möchte die Kinder dort fit machen, damit sie ab einem bestimmten Alter eine reguläre Schule besuchen können, um durch Bildung dem Slum zu entkommen.

Zusammen mit der Stiftung „Ein Herz für Kinder“ unterstützt missio Schwester Angelina in ihrem Engagement für die Kinder von Agbogbloshie. Am Samstag, 7. Dezember 2019, tritt Schwester Angelina dafür live ab 20:15 Uhr in der ZDF-Gala „Ein Herz für Kinder“ auf, um über die Missstände in Agbobloshie zu berichten und um dem Traum von einer Kindertagesstätte ein kleines Stück näher zu kommen.

Schwester Mery und Father Subash mit zwei Kindern auf der Halde Agbogbloshie in Accra (Ghana). Foto: Jörg Nowak / missio
Schwester Mery und Father Subash mit zwei Kindern auf der Halde Agbogbloshie in Accra (Ghana).

Sr. Angelina Gerharz hat ein Herz für Kinder

Schwester Angelina Gerharz wurde 1943 in Bad Kreuznach geboren. Mit 19 Jahren entschied sie sich dazu, in die Ordensgemeinschaft der Steyler Missionsschwestern einzutreten. Die längste Zeit ihres Lebens – mehr als 50 Jahre – hat sie jedoch in Ghana verbracht: In Agbogbloshie, einem der Slums in Ghanas Hauptstadt Accra, sorgt sich die 76-jährige deutsche Ordensschwester um die Kinder aus den Armutsvierteln, die auf einer Elektro-Schrotthalde arbeiten müssen.

Sr. Angelina kämpft gegen die Unmengen von Elektroschrott aus Europa nach Afrika und unterstützt daher auch die von missio initiierte Handy-Spendenaktion, in der alte Mobiltelefone recycelt werden statt auf solchen Schrotthalden zu landen.

Aber vor allem die Gesundheit der Kinder in Agbogbloshie liegt der deutschen Ordensfrau am Herzen. Giftstoffe von der Elektro-Schrotthalde verunreinigen Boden, Luft und Wasser so sehr, dass die Lebenserwartung der Kinder dort auf gerade einmal 30 Jahre geschätzt wird. Auch die Nahrungsmittel dort sind kontaminiert. Mit der Kindertagesstätte möchte sie diesen Kindern eine sichere und gesunde Zukunft zu ermöglichen.

Marlen Helms, Thomas Rekendt, Diana Worm

Schwester Angelina mit einem Kind auf der Halde Agbogbloshie in Accra (Ghana). Foto: Jörg Nowak / missio
Schwester Angelina mit einem Kind auf der Halde Agbogbloshie in Accra (Ghana).

Wie missio Kindern in Ghana hilft


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Manuela Beßer | 8. Dezember 2019 | 17:25 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin und war von dem Beitrag und dem Engagement sehr beeindruckt und schon eine längere Zeit suche ich, als längjährige Pädagogin aus Berufung und Leidenschaft eine Projekt, was ich mit meiner Firma Kinder Service-JOCUS, langfristig unterstützen möchte. Ab 2020 möchte ich das Projekt " Kindertagesstätte von Schwester Angelina" gern aktiv unterstützen. Mich würden Details zum Projekt interessieren. Mir wäre wichtig, dass ich so direkt wie möglich mithelfen kann. Ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit. Viele Grüße Manuela Beßer

Pfarrer Günter Christoph Haase | 7. Dezember 2019 | 23:27 Uhr

Einfach unbeschreiblich Großartig! Danke Sr. Angelina und Helfern!