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Indien: Interreligiöse Zusammenarbeit

Auch in Indien rückt die Gesellschaft aufgrund der gegenwärtigen Pandemie ein wenig zusammen: Indische Religionsvertreter wollen gemeinsam zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie beitragen, wie die Agentur Fides berichtet. 

Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen (Hindus, Christen, Muslime, Sikhs) und verschiedene interreligiöse Organisationen schlossen einen sogenannten Kooperationspakt, um während der Verbreitung von COVID-19 in Indien zu helfen. In einer gemeinsamen Erklärung wird bekräftigt, dass man "eine konstruktive Rolle für das Gemeinwohl” spielen will, “indem sich Menschen aller Glaubensrichtungen vereinen". Die Religionsvertreter beabsichtigen, "mit einer Stimme zu sprechen" und sich um Dienst und Einheit zu bemühen, während das Land sich mit der Pandemie konfrontiert sieht.

Die Religionen wollen „Vorurteile, Gefühle der Ausgrenzung, Aberglauben und Fanatismus“ überwinden, damit „der wissenschaftliche Ansatz zur Bekämpfung des Virus sich durchsetzen kann“ und dabei die geistliche und materielle Unterstützung des Einzelnen gewährleisten.

Religion ist wahrscheinlich das mächtigste Mittel, um das menschliche Gewissen für das Gemeinwohl zu mobilisieren: Wir vereinen uns als eine einzige Kraft, um Maßnahmen zur Überwindung der Pandemie zu fördern.

 Agentur Fides

Während der weltweiten Pandemie „wurde Religion sowohl im positiven als auch im negativen Kontext erwähnt", heißt es in der Botschaft. „Einerseits haben sich die Menschen in diesem Moment der Unsicherheit aus Hoffnung, Stärke und auf der Suche nach Widerstandsfähigkeit der Religion zugewandt. Der Glaube hat bei den Menschen das Gefühl der Solidarität und den Wunsch entstehen lassen, anderen zu dienen, insbesondere den Schwächsten. Gleichzeitig wurde der Name Religion verwendet, um ein Gefühl der Trennung und Exklusivität zu betonen und Vorurteile zu stärken, um die Wissenschaft abzulehnen und Aberglauben zu verbreiten", so die Religionsvertreter weiter.

„Es ist dringend erforderlich, dass wir, die Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen und interreligiöser Gruppen, die allen Religionen gemeinsamen Grundsätze bekräftigen, die den größten Einfluss auf unsere Fähigkeit zur Bewältigung der aktuelle Krise haben", heißt es in der Erklärung, die darauf hinweist, dass „die wesentlichen spirituellen und moralischen Lehren aller Religionen identisch sind“. Während dieser Krise „müssen alle Religionen nach Wegen suchen, um Einheit und Solidarität zu fördern, damit die Menschheit diese kollektive Herausforderung bewältigen kann.“

Im Zentrum aller Religionen stehe eine spirituelle Konzeption des Menschen, die das Materielle übersteigt. Diese spirituelle Realität, die Seele genannt wird, ist die Quelle göttlicher Eigenschaften und Tugenden, die den Menschen zu altruistischem Verhalten befähigt. „Die Religion lehrt, dass die gesamte Menschheit miteinander verbunden und voneinander abhängig ist: Sie ist eine Familie”, heißt es in der Erklärung abschließend.


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