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Vier ermordete Christen in der Pfarrei Bourzanga in Burkina Faso

Diese Woche erreicht uns eine Meldung über erneute Gräueltaten in Burkina Faso. Wie der Priester Victor Ouedraogo in seinem Brief schildert, wurden bei einem Angriff auf eine Dorfgemeinschaft in der Pfarrei Bouzanga in Burkina Faso vier Christen gezielt identifiziert und hingerichtet. Damit wurden nach seinen Angaben allein in den letzen zwei Monaten in der Diözese Ouahigouya mindestens zwölf Katholiken ermordet:

In der Nacht von Donnerstag, dem 27. Juni 2019, drangen unbekannte Bewaffnete in das Dorf Bani, einige Kilometer von Bourzanga, ein, um mit vier Morden, alles katholische Christen, Angst und Schrecken zu verbreiten.

Zeugen zufolge haben die Terroristen die Dorfbewohner bei ihrer abendlichen Routine angetroffen. Die Terroristen forderten alle auf sich hinzulegen. Daraufhin begannen sie, die Leute zu identifizieren, indem sie jeden einzelnen nach dem Vornamen fragten und überprüften, ob sie irgendwelche religiösen Symbole trugen (Kreuze, Ketten oder christliche Vornamen). Auf diese Weise wurden vier Katholiken identifiziert, die alle ein Kreuz um den Hals trugen. Sie wurden von den anderen abgesondert und anschließend hingerichtet.
Die Opfer hießen David Zoungrana und sein kleiner Bruder Philippe Zoungrana, Théophile Ouedraogo und Ernest Kassoaga. Bevor sie das Dorf verließen, steckten die Angreifer die Bibliothek in Brand, die einem der Opfer, David Zoungrana, gehörte.

 

Foto: Abbé Marcellin Ouédraogo /Projektpartner

Am Tag darauf, Freitag, der 28. Juni 2019 fielen die Terroristen in Pougrenoma, einem anderen Dorf der Pfarrei Bourzanga, ein und bedrohten die Bewohner. Den gesammelten Zeugenaussagen zufolge, gab es dort keine Opfer, jedoch hinterließen sie die Nachricht, dass sie keine Verteidigungskräfte (FDS), die Repräsentanten der Regierung, sehen wollen und forderten die Christen, die sich dort befanden, dazu auf zu konvertieren, um dem Risiko zu entgehen, bei ihrem nächsten Besuch ebenfalls hingerichtet zu werden.

Seit diesem erneuten Anschlag sind es nun insgesamt zwölf Katholiken, die innerhalb der letzten zwei Monate in der Diözese Ouahigouya von Terroristen ermordet wurden.
Die ersten Anschläge geschahen am 13. Mai 2019 in der Pfarrei Bam mit vier Todesopfern und daraufhin am 26. Juni 2019 in der Pfarrei Titao mit ebenfalls vier Todesopfern und einigen Verletzten. All diese Vorfälle und die Vorgehensweise der bewaffneten terroristischen Gruppen (GAT) verdeutlichen, dass es sich um gezielte Anschläge auf Christen handelt.
Aufgrund der Häufigkeit solcher Anschläge und die drängende Bedrohung haben nun viele Christen begonnen, ihre Dörfer zu verlassen, um im Pfarreizentrum Zuflucht zu finden. Das ist auch in Bourzanga der Fall, wo einige entweder in Familien oder den Räumlichkeiten der Pfarrei untergebracht wurden. Die Pfarrei Bourzanga befindet sich in 150 Kilometern Entfernung von der Hauptstadt Ouagadougou (40 km entfernt von Kongoussi, dem Hauptsitz der Provinz Bam, einer Region im zentralen Norden. Sie wurde am 25. März 1963 gegründet. Sie zählt 74.200 Einwohner, davon 4.687 katholische Christen).

Abbé Victor Ouedraogo
Vorsitzender des Diözesanzentrums für Kommunikation (CDC)

 

Wie missio bereits berichtete, sind tausende Menschen in Burkina Faso auf der Flucht. Sie brauchen dringend Hilfe. » Nichtregierungsorganisationen schätzen, dass seit November 2018 über 500 Menschen ums Leben kamen.
 

 


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