Das waren zwei gute Wochen für die Religionsfreiheit. Jetzt sind endgültig alle sieben Christen aus dem indischen Kandhamal frei, für die wir uns seit 2016 mit unserer Petition #freeourhusbands eingesetzt haben. Sie waren zu Unrecht 2008 aus politischen Gründen inhaftiert worden und wurden so – mit ihren Familien – zu Opfern eines um sich greifenden Hindu-Nationalismus in der größten Demokratie der Welt. Die Freilassung hat jetzt der Oberste Gerichtshof bestätigt.
Mich berührt dabei, wie kreativ und mutig unsere Partner den betroffenen Familien, die für über zehn Jahre auf ihre Familienväter und Ernährer verzichten mussten, an der Seite gestanden haben. Die beiden Priester, die den Familien auch jetzt noch helfen, leiden selbst unter Diskriminierung. Aber sie weichen in ihrem Einsatz für Religionsfreiheit keinen Millimeter zurück.
Dank unserer Spenderinnen und Spender konnten die missio-Partner für die betroffenen Familien juristische Beratung organisieren. Die Frauen der Familien konnten kleine Geschäfte gründen, um ihre Existenz zu sichern. Und das Team unserer Partner kümmerte sich darum, dass die Kinder die Schule besuchen. Das ist ganz konkrete Hilfe im Alltag für bedrängte und verfolgte Christen. 6,6 Millionen Euro allein haben wir 2018 für Ausbildung, Seelsorge, Sozialarbeit und Infrastruktur der Kirche in den acht Ländern investiert, in denen die Religionsfreiheit am stärksten verletzt wird.
Wir reden nicht nur über das Schicksal verfolgter Christen, wir tun was für sie.
So empfinde ich es auch als Anerkennung für unseren Einsatz, dass am 10. Dezember die SPD-Abgeordnete Aydan Özoğuz in der Menschenrechts-Debatte des Bundestages unseren missio-Präsidenten Pfarrer Dirk Bingener aus dessen Gastbeitrag für katholisch.de zitiert hat: „Wer sich für Religionsfreiheit einsetzt, muss sich für die Religionsfreiheit der Angehörigen aller Religionen einsetzen. Wer auf die Lage von bedrängten Christen in Indien hinweist, darf nicht das Schicksal der muslimischen Rohingya in Myanmar oder der Jesiden im Irak vergessen. Zudem darf die Religionsfreiheit nicht gegen andere Menschenrechte wie etwa das der Meinungsfreiheit ausgespielt werden – und umgekehrt.“
Frau Özoğuz merkte an, dass in diesem Sinne noch vieles getan werden müsse.
Wir werden auf diesem Weg mit langem Atem weitergehen, und ich zähle dabei auf die Unterstützerinnen und Unterstützer von missio. Der Einsatz für Religionsfreiheit verbindet die Religionen, er grenzt nicht aus. Das hilft verfolgten Christen weltweit am meisten.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein friedliches Weihnachtsfest.
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