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Pakistan – ein Hoffnungsschimmer!

Pakistan ist vielfältig und ermutigend, doch wir haben auch Schattenseiten in den letzten Tagen beobachten können. 

Foto: Johannes Seibel / missio
missio-Präsident Pfarrer Bingener im Austausch über den interreligiösen Dialog mit Father Channan (Direktor des Peace Centers in Lahore) und dem Großimam Maulana Abdul Khabir Azad in der Badshahi-Moschee in Lahore.

Viereinhalb Tage liegen bereits hinter uns und ein letzter gemeinsamer Tag vor uns. Nach all den neuen und diversen Eindrücken, den empowernden Statements der jungen Frauen und auch der schlimmen Schilderungen aus Jaranwala haben wir heute noch einmal ein volles Programm. Pakistan ist vielfältig und ermutigend, doch wir haben auch Schattenseiten in den letzten Tagen beobachten können. Die Diskriminierung von Minderheiten, die Straflosigkeit bei Übergriffen auf Minderheiten, die Gefahr des Missbrauchs der Blasphemiegesetze und die Herabwürdigung von Minderheiten in Schulbüchern waren immer wieder Thema und für uns vor Ort wahrnehmbar.

Unsere Partnerinnen und Partner wollen diesen Zustand verändern und Pakistan zu einem Ort machen, der allen Pakistanerinnen und Pakistanern das gleiche Recht zuspricht und eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht, unabhängig von der Religion oder der ethnischen Zugehörigkeit. 

Die „National Commission for Justice and Peace“ dokumentiert Fälle von Zwangsverheiratungen und auch fälschlichen Blasphemieanschuldigungen. Sie liefert mit ihrer Arbeit konkrete Zahlen, um auch politisch gegen diese Missstände vorzugehen. Sie fordert neben einer echten politischen Teilhabe von Minderheiten auch die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft und einen Austausch über Ideen und Erfahrungen im Bereich Menschenrechte sowie Hilfe beim Aufbau von Kapazitäten der Zivilgesellschaft. Sie sind davon überzeugt, dass mit der Hilfe der internationalen Staatengemeinschaft eine Verbesserung der Situation von Minderheiten in Pakistan möglich ist.
 

Foto: Johannes Seibel / missio
Vertreter des Peace Centers, missio-Aachens sowie der Moschee, inklusive des Großimams Maulana Abdul Khabir Azad, vor der Badshahi-Moschee in Lahore.

Am Nachmittag besuchten wir das „Peace Center“, welches von dem Dominikaner Father James Channan geleitet wird. Das Peace Center setzt sich für den interreligiösen Dialog ein und vor Ort konnten wir das eindrucksvoll erfahren. Wir hatten einen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener christlicher und islamischer Strömungen sowie kleinerer religiöser Gemeinschaften. Die Wichtigkeit des Dialoges und des Austausches untereinander wurde dort noch einmal deutlich. Die unterschiedlichen religiösen Akteurinnen und Akteure setzen sich für den Frieden und für ein friedliches Miteinander ein. Ganz nach dem Ausspruch eines Vertreters: „Dialogue is better than war!“

Mit Father Channan besuchten wir anschließend noch den Großimam der Badshahi-Moschee in Lahore, Maulana Abdul Khabir Azad. Beide berichteten uns, dass sie schon lange Freunde sind und auch weltweit über ihre Arbeit und den interreligiösen Dialog berichten.

Für uns ist es ein Hoffnungsschimmer, wenn man sieht, dass sich viele Menschen für die Verbesserung der Situation und für den Frieden und ein gutes Miteinander einsetzen. 

Wöchentlich sind viele tausende Muslime in der Moschee beim Freitagsgebet. Wenn die Message des friedlichen Miteinanders und des interreligiösen Dialoges dort ankommt, so besteht durchaus die Chance eines Wandels hin zum Guten für die Minderheiten in Pakistan. 

Wir werden unsere Partnerinnen und Partner weiterhin unterstützen und mit ihnen gemeinsam für ein besseres und faireres Pakistan einstehen. Der Austausch und die Erfahrungen vor Ort geben uns einen Lichtblick in einer durchaus schweren Situation.


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